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Jubel-Arien in Chinas Presse

21. Januar 2011

Begeistert verfolgt die chinesische Presse den USA-Besuch von Staatspräsident Hu Jintao. Und kommt einvernehmlich zu dem Ergebnis: In Washington wurde Geschichte geschrieben.

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Eine lächelnde Frau will Hu die Hand schütteln(Foto: AP)
Begeistert grüßen Anhänger vor dem Weißen Haus Hu Jintao und Barack ObamaBild: AP

An Superlativen mangelte es nicht. Schwärmerisch feierten Medien in China die Ereignisse im fernen Washington. Das Treffen Hu Jintaos mit US-Präsident Obama am Mittwoch (19.01.) habe sämtliche Ängste vor einem neuen Kalten Krieg genommen, schreibt beispielsweise die englisch-sprachige Global Times. "Die Ko-Existenz beider Länder ist ein geopolitisches Wunder. Die kommenden Jahrzehnte werden zeigen, ob der Konkurrenzkampf zwischen China und den USA die Welt positiv verändern kann oder ob am Ende die Unterschiede triumphieren." Beide Präsidenten hätten die Gelegenheit genutzt, um das Fundament für einen dauerhaften Weltfrieden zu legen. Und so kommt die Zeitung zu dem Schluss, das "der Besuch Hu Jintaos den Applaus der ganzen Welt" verdient hätte.

Neuausrichtung der Beziehungen

Der chinesische Präsident Hu Jintao mit US-Präsident Barack Obama vor dem Staatsbankett im Weißen Haus
Hu Jintao mit Barack Obama vor dem Staatsbankett im Weißen HausBild: AP

Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua bewertet den USA-Besuch des chinesischen Präsidenten als Durchbruch für die bilateralen Beziehungen beider Länder. "Die gemeinsame Erklärung ist wie ein neuer Leitfaden für das chinesisch-amerikanische Verhältnis", heißt es dort. Und die Bedeutung dieses Leitfadens sei "weitreichend und außergewöhnlich". Künftig laute das Schlüsselwort "gegenseitiger Respekt". Darin sieht die Agentur eine neue Note zwischen Peking und Washington, Respekt sei die Basis für eine stabile Partnerschaft. Xinhua sieht darüber hinaus beide Länder in der Verantwortung. In der heutigen Welt seien Staaten aufeinander angewiesen, niemand könne ohne internationale Zusammenarbeit erfolgreich bestehen. In der globalisierten Welt gehe es nicht darum, nur gegeneinander zu konkurrieren. Vielmehr stünden beide Präsidenten in der Pflicht, funktionierende Beziehungen aufzubauen, von denen am Ende alle Seiten profitieren könnten.

Lob in den höchsten Tönen


Ähnlich sieht es auch die Zeitung China Daily. Beim weltpolitischen "Thema der Woche", dem von der ganzen Welt aufmerksam verfolgten Besuch Hus in Washington hätten beide Präsidenten eine solide Basis für eine funktionierende Partnerschaft in den kommenden Jahren geschaffen. Diese Partnerschaft sei nicht nur im chinesisch-amerikanischen Interesse, sondern aufgrund der Bedeutung beider Länder auch von globaler Relevanz. Die gemeinsame Erklärung Hu Jintaos und Barack Obamas und deren Bekenntnis zu gegenseitigem Respekt und gegenseitigem wirtschaftlichen Nutzen wertet das Blatt gar als "Garantie für Entwicklung und Weltfrieden".

Hu Jintao, eingerahmt vom amerikanischen Präsidentenpaar (Foto: AP)
Hu Jintao, eingerahmt vom amerikanischen PräsidentenpaarBild: AP

Die Garderobe der Präsidentengattin

Und noch etwas kam in China richtig gut an: Die Tatsache, dass die amerikanische First Lady sich beim Staatsbankett für ein rotes Abendkleid entschieden hatte, wurde wohlwollend quittiert. Michelle Obama habe eine chinesische Farbe gewählt, heißt es anerkennend. Denn Rot stehe ja für Glück in der Zukunft.

Autorin: Esther Felden
Redaktion: Mathias Bölinger