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Jozefina Topalli: Verschleppung der EU-Erweiterung "für den Balkan verheerend“

6. April 2006

Albanische Parlamentspräsidentin im Interview von DW-RADIO

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"Die Grenzen des Kosovo dürfen nicht verändert werden": Jozefina Topalli, hier mit Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages, bei einem Treffen im April 2005Bild: Deutscher Bundestag

Gegen Kritik an der EU-Erweiterung auf dem Balkan hat sich die Präsidentin des albanischen Parlaments, Jozefina Topalli, verwahrt. In einem Interview des Albanischen Programms von DW-RADIO sagte die Politikerin mit Bezug auf die Debatte über den geplanten Beitritt der Türkei, wenn ein Land wie Albanien "mit seiner Identität als europäisch anerkannt wird, ist es schwer, dieses mit anderen Ländern zu vergleichen, die von ihrer Identität und Geschichte her nicht europäisch sind und versuchen, in die EU zu kommen." Sollte der Prozess der EU-Erweiterung verschleppt werden, wäre "dies für den Balkan verheerend", so Topalli. Sie sei aber zuversichtlich, dass die EU noch im Laufe der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft ein Assoziierungs- und Stabilisierungsabkommen mit Albanien ratifizieren werde.

Zugleich bekräftigte die albanische Politikerin "die guten nachbarschaftlichen Beziehung zu Mazedonien". Die Grenze zum östlichen Nachbarstaat sei entgegen anderen Darstellungen unverletzbar. Albanien sei sich auch mit der EU darüber einig, "dass die Grenzen des Kosovo nicht verändert werden dürfen und der Schutz der Minderheiten zu gewährleisten ist".
5. April 2006
121/06