Der himmlische und der irdische Frieden
30. April 2009Es begann mit dem Kinofilm "Die siebente Saite". Während Gérard Depardieu zur Gambe griff, ließ Ghostplayer Jordi Savall das Instrument erklingen - der Soundtrack führte zum Durchbruch. Savall, der bis dahin nur Kennern ein Begriff war, wurde über Nacht zum Star der Alten Musik. Noch heute - so erzählt er - trifft er Leute, die mit diesem Instrument angefangen haben, weil sie den Film gesehen haben.
Stadt der zwei Frieden
Der himmlische und der irdische Frieden sind das Thema eines musikalischen Portraits der Stadt Jerusalem. Arabische, jüdische, christliche und osmanische Melodien zeigen, dass der Friedensschluss, der in der Realität so schwer ist, in der Musik schon vor langer Zeit vollzogen worden ist. Auf zwei CDs und in einem umfangreichen Begleitbuch laden Jordi Savall und das Ensemble Hesperion zur Erkundung der alten Gesänge und Tänze des Mittelmeerraums ein.
Skurrile Grenzgänge
Der Gambist, Dirigent und Komponist Jordi Savall gehört zur ersten Generation der Alte-Musik-Bewegung. Seine Vorliebe gilt der spanischen Musik des 17. Jahrhunderts. Gemeinsam mit seiner Frau, der Sängerin Montserrat Figueras, und dem Ensemble Hesperion hat er schon einige alte Komponisten dem Vergessen entrissen. Aber er komponiert auch selbst, und zwar Filmmusik. Der Gambist zählt heute zu den bestverkauften Stars der Alte-Musik-Szene, wo er auftritt, sind die Säle voll. Seine Botschaft: "Ich bin völlig überzeugt von der Kraft der Musik. Die Musik kann Menschen verändern."
Autorin: Gudrun Stegen
Redaktion: Matthias Klaus