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Jemens Regierung wagt Rückkehr aus Exil

16. September 2015

Im Bürgerkrieg im Jemen gewinnt die gestürzte Regierung wieder an Boden. Nach Monaten im sicheren Saudi-Arabien ziehen die ersten Minister in die zurückeroberte Hafenstadt Aden um.

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Regierungstreue Truppen erobern am 4.08.2015 eine Provinzhauptstadt im Südjemen (Foto: AFP)
Regierungstreue Truppen sind im Jemen auf dem VormarschBild: Getty Images/AFP/S. Al-Obeidi

Nach einem halben Jahr im saudi-arabischen Exil ist ein Teil der jemenitischen Regierung in seine Heimat zurückgekehrt. "Die Regierung hat ihre Büros von Riad nach Aden verlegt", teilte ein Sprecher bei der Ankunft von Regierungschef Chaled Bahah und sieben seiner Minister in der südlichen Hafenstadt mit. Aden ist damit die provisorische Hauptstadt, da die eigentliche Hauptstadt Sanaa weiter unter der Kontrolle schiitischer Huthi-Rebellen ist. Nächste Woche will das Kabinett erstmals in Aden tagen. Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, dass Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida die Kontrolle über Teile der Stadt übernommen hätten.

Bereits Anfang August hatte Bahah einige Stunden in der Hafenstadt verbracht. Mit dem Kurzbesuch wollte er die Rückeroberung von Aden dokumentieren. Bahah ist auch Stellvertreter von Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi. Dieser ist das international anerkannte Staatsoberhaupt im ärmsten Land der arabischen Welt. Über Rückkehrpläne von Hadi wurde zunächst nichts bekannt.

Saudi-Arabien stützt Hadi

Im Jemen kämpfen regierungstreue Truppen seit Monaten gegen die Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Armee-Einheiten. Die Rebellen eroberten im Januar Sanaa. Als sie weiter auf Aden vorrückten, flohen Hadi und seine Regierung Ende März nach Saudi-Arabien und baten das sunnitische Königreich um Hilfe. Saudi-Arabien begann daraufhin gemeinsam mit anderen arabischen Ländern Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen, um Hadi zurück an die Macht zu bringen. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bisher etwa 4500 Menschen getötet. Bislang sind alle Versuche der Vereinten Nationen gescheitert, die Kämpfe zu beenden.

ago/wl (afp, dpa)