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Jeder Fünfte mit Migrationshintergund

jk/djo16. September 2016

Noch nie haben in Deutschland so viele Menschen mit Migrationshintergund gelebt. Der größte Teil der Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr nach Deutschland kamen ist in dieser Erhebung noch nicht erfasst.

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Karneval der Kulturen in Berlin (Foto: dpa)
Karneval der Kulturen in BerlinBild: picture-alliance/Geisler-Fotopress/T. Bartilla

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, haben mehr als 17 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund. Das entspricht 21 Prozent der Bevölkerung. Nach Angaben der Statistiker wuchs die Zahl um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für die Statistiker hat ein Mensch Migrationshintergrund, "wenn er selbst oder ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde". Dazu zählen Ausländer, Eingebürgerte und Spätaussiedler sowie ihre als Deutsche geborenen Nachkommen.

Die drei wichtigsten Herkunftsländer der Menschen mit Migrationshintergrund sind den Angaben zufolge die Türkei, Polen und Russland. Insgesamt 6,3 Millionen Menschen haben ihre Wurzeln in den ehemaligen Gastarbeiterstaaten, darunter vor allem in der Türkei, in Italien und in Griechenland.

Deutsche mit und ohne Migrationshintergrund

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist im Schnitt deutlich jünger als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Von den Kindern unter fünf Jahren haben 36 Prozent Wurzeln im Ausland.

Hinsichtlich ihres Bildungsstandes zeigt der direkte Vergleich der Personen im Alter von 25 bis 35 Jahren, dass Personen mit Migrationshintergrund laut der Erhebung deutlich häufiger keinen Schulabschluss oder nur einen Hauptschulabschluss haben, zudem hatten sie dreimal häufiger keinen Berufsschulabschluss. Hingegen erreichten akademische Abschlüsse beide Gruppen in fast gleichem Umfang.

Wandgemälde in Kreuzberg (Foto: DW)
Wandgemälde in KreuzbergBild: DW/J.Chase

Der Studie nach unterscheiden sich Menschen mit und ohne Migrationshintergrund auch in ihrer Stellung auf dem Arbeitsmarkt. In der Altersgruppe der 25- bis unter 65-Jährigen seien Menschen mit Migrationshintergrund seltener erwerbstätig, sie arbeiteten fast doppelt so häufig als Arbeiter und Arbeiterinnen, entsprechend seltener als Angestellte oder Beamte und wären fast doppelt so häufig ausschließlich geringfügig beschäftigt.

Die Studie hat außerdem ergeben, dass der Bildungserfolg von Menschen mit ausländischen Wuzeln und ihre Integration in den Arbeitsmarkt hinsichtlich ihrer Herkunftsländer teilweise "sehr deutlich" variieren. So hatten in der Altersgruppe der 25 bis 35 Jährigen 88 Prozent der Menschen mit chinesischen Wurzeln einen Abiturabschluss, aber nur 16 Prozent mit türkischen Wurzeln. Auf dem Arbeitsmarkt zeigte sich, dass in derselben Altersgruppe Menschen aus Frankreich ein "wesentlich höheres" Einkommen (2622 Euro) gegenüber Menschen mit bulgarischer Herkunft (1352 Euro) erhalten.

Flüchtlingskinder in NRW - Symbolbild (Foto: Imago)
Bild: Imago/R. Lueger

jk/djo (dpa, epd, destatis)