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Japans neuer Weltrekordzug

21. April 2015

Japan ist bekannt für seine Schnellzüge. Nun hat dort erstmals ein Zug die magische Marke von 600 Kilometern in der Stunde durchbrochen. Die Magnetschwebebahn läutet ein neues Zeitalter ein.

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Japan Zug Magnet Maglev Hochgeschwindigkeitszug
Bild: picture-alliance/AP/Yomiuri Shimbun

So schnell ist noch nie ein Zug gefahren: Mit sage und schreibe 603 Kilometern pro Stunde hat die japanische Magnetschwebebahn Maglev auf einer Teststrecke einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord aufgestellt, wie die Bahngesellschaft Central Japan Railway (JR Tokai) am Dienstag bekanntgab. Die Zugfahrt sei gerade beim superschnellen Tempo besonders "komfortabel" gewesen, sagte der Leiter des Testzentrums in der Provinz Yamanashi, Kazuyasu Endo, zu Reportern. Der Magnetzug brach damit seinen erst vergangene Woche aufgestellten Rekord von 590 Kilometern pro Stunde.

Die Magnetschwebebahn, die Konkurrenz zum deutschen Transrapid, soll 2027 Tokio mit der Industriestadt Nagoya verbinden. Es wird erwartet, dass der Zug im Normalbetrieb maximal Tempo 500 Stundenkilometer fahren wird. Mit den Weltrekordversuchen wollte JR Tokai wichtige Daten wie zum Beispiel zum Luftwiderstand und zu Vibrationen sammeln, um die Technik und das Design der Züge weiter zu verbessern. Mit der Magnetschwebebahn läutet die Hightech-Nation ein neues Zeitalter für Hochgeschwindigkeitszüge ein.

Astronomisch teuer

Die Regierung hatte der Bahngesellschaft JR Tokai vor einigen Monaten den Bau der geplanten Trasse zwischen Tokio und Nagoya erlaubt. Die Kosten für die geplanten Zugverbindungen sind allerdings astronomisch. Allein für die Strecke nach Nagoya werden fast 100 Milliarden Dollar (94 Milliarden Euro) veranschlagt - nicht zuletzt wegen zahlreicher aufwändiger Tunnelbauten.

Bis zum Jahr 2045 soll die Strecke bis zur Millionenstadt Osaka ausgebaut werden. Damit verkürzt sich die Reisezeit zwischen Tokio und Nagoya auf nur 40 Minuten. Der Shinkansen, Japans derzeit schnellster Zug, benötigt derzeit gut das Doppelte der Zeit. Der Großteil der geplanten 286 Kilometer langen Strecke für die Magnetschwebebahn bis nach Nagoya soll durch Tunnel führen.

Auch der Weltrekord wurde in einem Tunnel aufgestellt. Rund 10 Sekunden lang donnerte der Zug oberhalb der magischen Grenze von 600 Kilometern in der Stunde durch den Schacht. Die Wagen schwebten dabei zehn Zentimeter über den Gleisen. Hierzu setzte die Bahngesellschaft auf der westlich der Hauptstadt Tokio am Berg Fuji gelegenen Testanlage einen neuen Zug aus sieben Wagen der neuen LO-Serie ein.

dk/zdh dpa/afp)