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Japan verärgert China und Südkorea

23. April 2013

Ungeachtet der Proteste im benachbarten Südkorea haben japanische Politiker erneut den umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio besucht. In den Heiligtum werden auch verurteilte Kriegsverbrecher verehrt.

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Besuch japanischer Abgeordneten zum Yasukuni-Schrein in Tokio (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Kyodo

Insgesamt 168 Parlamentarier verschiedener Parteien seien am Dienstagmorgen anlässlich eines Schrein-Festes zu dem Gedenkort für die Toten des Zweiten Weltkriegs gekommen, sagte der Oberhaus-Abgeordnete Toshiei Mizuochi. Für gewöhnlich nehmen weit weniger Politiker an der jährlichen Pilgerreise zu dem Schrein teil.

Der Yasukuni-Schrein ist umstritten, weil hier neben gewöhnlichen Kriegstoten auch 14 vom Tokioer Kriegsverbrechertribunal verurteilte Kriegsverbrecher verehrt werden. Die Besuche japanischer Politiker und Regierungsmitglieder sorgen deshalb immer wieder für Empörung in China und auf der koreanischen Halbinsel.

Japan soll sich seiner Geschichte stellen

Ein Sprecher des südkoreanischen Außenministeriums kritisierte die Reise der japanischen Abgeordneten scharf. Die politische Führung in Tokio müsse sich "gut überlegen", welche Wirkung der Besuch auf Länder habe, die während de Zweiten Weltkriegs von Japan besetzt worden waren. Das chinesische Außenministerium erklärte, Japan müsse sich seiner Aggression während des Krieges stellen und diese bereuen.

Erst am Montag hatte Südkoreas Außenminister Yun Byung Se eine geplante Visite in Tokio abgesagt, nachdem mehrere japanische Kabinettsmitglieder, darunter Finanzminister Taro Aso,  über das Wochenende des Schrein besucht hatten. Auch eine "Opfergabe" von Ministerpräsident Shinzo Abe für den Schrein stieß auf Kritik, ohne dass dieser das Heiligtum besucht hatte.

Streit um Inselgruppe droht zu eskalieren

Unterdessen schwelt der Streit zwischen Japan und China um eine Inselgruppe im ostchinesischen Meer weiter. Tokio teilte mit, man habe den chinesischen Botschafter einbestellt, nachdem erneut chinesische Regierungsschiffe in die Gewässer um die Inselgruppe Senkaku, die im Chinesischen Diaoyu genannt wird, eingedrungen waren. Die Inseln werden von beiden Staaten sowie von Taiwan beansprucht.

gmf/re (afp, dpa, rtr)