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Japan und China beenden Zwiebel-Krieg

21. Dezember 2001

China und Japan haben ihren Zollstreit um Agrarprodukte beigelegt. Die beiden größten Volkswirtschaften Asiens wollen nun eine langfristige Lösung für das Problem finden.

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Der Schutz der Bauern: Ein Dauerproblem der IndustrienationenBild: AP

Nach achtmonatigen zähen Verhandlungen haben China und Japan ihren Handelsstreit beigelegt. Die Außenhandelsminister beider Länder verständigten sich am Freitag auf eine "identische Sichtweise", wie das chinesische Außenhandelsministerium erklärte. Der japanische Regierungschef Junichiro Koizumi begrüßte die Einigung. Tokio erklärte sich bereit, Importbeschränkungen für drei chinesische Landwirtschaftsprodukte aufzuheben. Japan hatte sie im April erlassen, um die eigenen Bauern zu schützen. Peking hatte daraufhin Strafzölle von hundert Prozent auf japanische Produkte wie Autos, Mobiltelefone und Klimaanlagen verhängt. Wegen der dadurch entstehenden Kosten setzten die meisten japanischen Autohersteller ihre Exporte nach China aus. Peking erklärte sich nun zur Aufhebung der Strafzölle bereit. Dadurch konnte das Land verhindern, dass Japan statt der Importbeschränkungen seinerseits Strafzölle verhängte, die die chinesischen Exporte empfindlich getroffen hätten.

Von Zwiebeln und Binsen

Auslöser des Streits waren Importbeschränkungen Japans für Zwiebeln, Pilze und Binsen für 200 Tage. Aus Binsen werden die japanischen Tatami-Bodenmatten produziert, die sich in jeder traditionellen Wohnung finden. Die Binsen werden zum größten Teil aus China importiert. Die Importbeschränkungen, die die Welthandelsorganisation WTO gebilligt hatte, endeten am 8. November. In diese Zeit fiel auch der WTO-Beitritt Chinas. Bei dem Handelsstreit waren chinesische Ausfuhren in Höhe von rund 100 Millionen Dollar Jahreswert betroffen. Die Strafzölle auf japanische Produkte durch China blockierten jedoch Waren im Wert von 700 Millionen Dollar.

Bei dem Streit ging es letztlich nur um einen Bruchteil des japanisch-chinesischen Handels, der sich auf geschätzte 80 Milliarden Dollar beläuft. Dennoch belastete der Handelskrieg um Gemüse und Binsen die Beziehungen beider Länder über Monate. Japan ist Chinas größter Außenhandelspartner.