Japan stellt zweiten Hubschrauberträger in Dienst
Den zweiten Hubschrauberträger "Kaga" hat Japans Marine am Mittwoch in Dienst gestellt. Er ist damit das größte Kampfschiff Japans. Aus verfassungsrechtlichen Gründen wird er nur als "Verteidigungsschiff" bezeichnet.
"Kaga", das Verteidigungsschiff
Von der Werft in Yokohama läuft das 248 Meter lange Schiff aus. Knapp 520 Soldaten können auf dem Hubschrauberträger stationiert werden. Japans pazifistische Verfassung nach dem Zweiten Weltkrieg verbietet den Unterhalt von Streitkräften. Die Armee Japans nennt sich deswegen "Selbstverteidigungskräfte". Somit ist Kaga auch nur ein "Verteidigungsschiff".
Kosten: 1,2 Milliarden US-Dollar
Für den Bau von "Kaga" sowie des Schwesterschiffs "Izumo" hat Japan acht Jahre gebraucht. Beide Schiffe haben Dieselantrieb. Nach Medienberichten betrugen die Baukosten für jedes Schiff circa 1,2 Milliarden US-Dollar. "Kaga" war eine historische Provinz Japans auf der größten Hauptinsel Honshu.
Kriegsschiff für "humanitäre Hilfe"
Mit den beiden Trägerschiffen will Japan die Transportkapazitäten von Personal und Hilfsgütern in Übersee erhöhen, wie zum Beispiel bei internationalen Rettungsaktionen nach Katastrophen. "Mit diesem Schiff ist Japan besser ausgestattet, um jeder Situation Herr zu werden", sagt Takayuki Kobayashi, Verteidigungsstaatssekretär beim Stapellauf, "wir können auch mehr zu humanitärer Hilfe beitragen."
Bedrohung für Chinas U-Boote
Auf Kaga können gleichzeitig fünf Hubschrauber starten und landen. Zwar sind nur Abwehrsysteme für den Nahbereich an Bord installiert, sagen trotzdem Militärexperten, dass schon bei der Konstruktion Parkpositionen für klassische Kampfjets berücksichtigt seien. Vor allem könnten Chinas U-Boote effizienter lokalisiert werden.
Name "Kaga" historisch belastet
Japans kaiserliche Marine hatte schon mal einen Flugzeugträger mit dem Namen "Kaga". Erbaut 1928, war er am Angriff auf den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor beteiligt. Im Juni 1942 wurde er in der Schlacht um Midway von der US-Armee versenkt. Mehr als 800 Soldaten an Bord starben.