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Janez Jansa: "Es ist möglich, Belgrad aus dem politischen Abseits zu holen"

17. März 2006

Slowenischer Ministerpräsident im Interview von DW-TV

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"Es ist möglich, Belgrad aus dem politischen Abseits zu holen, aber nicht von einem Tag auf den anderen." Die serbische Regierung müsse in mehreren Punkten "eine positive Einstellung zeigen, sonst wird es für die Völkergemein-schaft und die Europäische Union nicht leicht, die Probleme zu lösen". Das sagte der slowenische Ministerpräsident Janz Jansa in einem Interview von DW-TV. Es sei notwendig, Belgrad die Perspektive eines EU-Beitritts offen zu halten. Jansa: "Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Aussicht für den westlichen Balkan die einzige positive Alternative darstellt. Wenn wir über diese Länder sprechen, steht es außer Frage, dass sie zu Europa gehören, aber noch nicht zur EU." Ohne diese Perspektive "sind die Aussichten der Region schlecht. Dadurch könnte eine Situation wie vor zehn Jahren entstehen, und das will niemand."

Der Regierungschef zeigte sich im deutschen Auslandsfernsehen „sehr zufrieden mit dem Fortschritt Sloweniens seit dessen Unabhängigkeit". Jansa: "Aber wir wollen ein größeres Wachstum als die vier Prozent im Jahr 2005, denn wir wollen bis 2014 zu den am besten entwickelten Ländern Europas gehören. Wir halten es auch für durchaus möglich, im Januar 2007 den Euro bei uns einzu-führen." Die Bedingungen dafür habe sein Land erfüllt. Auch die Bevölkerung Sloweniens, das seit Mai 2005 zur EU gehört, stehe der Europäischen Union "sehr positiv gegenüber. Die Menschen erleben jetzt, worauf sie in den Zeiten Jugoslawiens lange gewartet haben", so Ministerpräsident Jansa auf DW-TV. Eine Rettung der europäischen Verfassung nach der ablehnenden Haltung Frankreichs und der Niederlande sei unrealistisch. Jansa: "Wir können das in den nächsten drei, vier Jahren nicht erwarten." Die öffentliche Meinung in diesen Ländern werde sich nicht so schnell ändern.
17. März 2006
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