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Rodriguez arbeitet am Star-Faktor

24. Juni 2018

Mittelfeldspieler James Rodriguez kämpft mit Kolumbien bei der WM in Russland darum, mindestens so erfolgreich wie vor vier Jahren in Brasilien zu sein. Noch muss er aber an seiner Ausnahmestellung arbeiten.

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Russland WM 2018 Polen gegen Kolumbien | James Rodriguez
Bild: Getty Images/AFP/J. Samad

Am Ende tröstete er den Polen Robert Lewandowski, seinen Mannschaftskameraden vom FC Bayern. Und genoss den Applaus aus den eigenen Reihen. James Rodriguez hatte sich die Beifallsbekundungen der Fans im Stadion von Kasan auch redlich verdient. Der 26-Jährige hatte schließlich einen großen Anteil daran, dass Kolumbiendie Polen im zweiten Gruppenspiel mit 3:0 (1:0)besiegen konnte und die Lateinamerikaner sich auf gutem Weg in Richtung Achtelfinale befinden.  

Rodriguez hatte nicht nur das 1:0 von Yerry Mina mit einer maßgenauen Flanke und das 3:0 von Juan Cuadrado mit einem Traumpass vorbereitet. Der zentrale offensive Mittelfeldspieler war zudem Dreh- und Angelpunkt des kolumbianischen Spiels. wann immer einer seiner Mitspieler den Ball am Fuß hatte, machte sich ihr Blick direkt auf die Suche nach dem kolumbianischen Star.

Leichte Wadenverletzung

Dessen fußballerischen Fähigkeiten sind so groß und übermächtig im kolumbianischen Team, dass sich die Mitspieler dieses Vorteils gerne und dauerhaft bedienen. Nicht umsonst hatte nahezu das gesamte Land aufgestöhnt, als sich Rodriguez vor der ersten Partie gegen Japan angeschlagen meldete.

Eine leichte Wadenverletzung hatte ihn gegen die Japaner ausgebremst. Auch er scheiterte daran  - nicht im Vollbesitz seiner Kräfte - nach seiner Einwechslung (59.) die 1:2-Auftaktpleite gegen Japan zu verhindern.

Russland WM 2018 Polen gegen Kolumbien | James Rodriguez
Mit dem Sieg gegen Polen sind Kolumbien und James im WM-Turnier angekommen Bild: Reuters/T. Hanai

Gegen die insgesamt erneut enttäuschenden Polen war Rodriguez dann wieder lange Zeit der spielbestimmende kolumbianische Faktor. Wie schon vor vier Jahren beim WM-Turnier in Brasilien, als er seine Mannschaft bis ins Viertelfinale führte und nur knapp gegen Brasilien (1:2) ausschied. Er war damals die Neu-Entdeckung des Turniers. In diesem Jahr muss er allerdings noch weiter an seinem Star-Faktor und seiner Konstanz arbeiten. Gegen die Polen war er aber bereits - und wohl unumstritten - der beste Spieler auf dem Feld. 

Zufrieden bei den Bayern

Mittlerweile hat sich die kolumbianische Nummer 10 in der Weltspitze etabliert und ist ein gefragter Protagonist bei vielen europäischen Spitzenklubs. Der FC Bayern hat James, wie er in seiner Heimat nur genannt wird, bis zum Sommer 2019 von Real Madrid ausgeliehen. Der Rekordmeister verfügt allerdings über eine Kaufoption, mit der er sich die Dienste des Spielers für 42 Millionen Euro längerfristig sichern könnte. Noch haben die Bayern diese Möglichkeit nicht genutzt.

James selbst hatte sich zuletzt positiv über einen möglichen Verbleib an der Isar geäußert. "Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich hier bleibe. Ich bin sehr glücklich", schwärmte der Kolumbianer noch im vergangenen Mai.

Jetzt gilt seine Konzentration aber erst einmal voll und ganz dem WM-Turnier in Russland. "Ich will ein gutes Turnier spielen und meinen Teamkollegen helfen, ins Halbfinale oder Finale einzuziehen", sagte Rodriguez im Vorfeld. Dass er nach 78 Minuten von Angreifer Radamel Falcao bei dessen Auswechslung die Kapitänsbinde überreicht bekam, war ein deutliches Zeichen der wertschätzung seiner Teamkollegen. Und: Noch kann er seinen WM-Ankündigungen auch Taten folgen lassen.