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Jörg Krämer: „Zinserhöhung ist längst überfällig“

3. August 2006

Chefvolkswirt der Commerzbank in einem Interview von DW-TV

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„Die Wirtschaft im Euroraum wächst für europäische Verhältnisse wieder ganz ordentlich mit ungefähr 1,8 Prozent, aber die Geldmenge steigt seit vier bis fünf Jahren viel stärker als von der Europäischen Zentralbank angestrebt. Insofern ist die heutige Zinsanhebung keine Gefahr für die Konjunktur. Ganz im Gegenteil: Sie ist mit Blick auf die Geldmenge überfällig.“ Das sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, in einem Interview von DW-TV. Er gehe davon aus, so Krämer im deutschen Auslandsfernsehen, dass die Europäische Zentralbank „noch zweimal nachlegt“ und im Oktober und im Dezember erneut die Zinsen erhöhen werde.

Die Zinserhöhung werde „keine nennenswerte Bremswirkung“ für die Konjunktur haben, so Krämer weiter, da der Außenwert des Euro sowohl gegenüber des US-Dollars als auch allen anderen wichtigen Währungen „kaum höher ist, als vor einem Jahr“. Eine Beeinflussung des Euro erwartet Krämer nicht: „Diese drei weiteren Zinsanhebungen, rechnet man die heutige Entscheidung mit ein, sind von den Märkten schon eingepreist, von daher kommen sie nicht mehr als Überraschung.“

Eine „viel größere Bremswirkung für die Wirtschaft in Deutschland und für die Wirtschaft im Euroraum“ gehe von der Mehrwertsteuererhöhung im kommenden Jahr aus. Krämer: „Das ist ein viel größeres Problem als die relativ geringen Bewegungen im Euro-Außenwert.“

3. August 2006
216/06