1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Die ISS hat ein Leck

11. Mai 2013

Die Internationale Raumstation ISS meldet ein "sehr ernstes Problem": Das Kühlsystem hat ein Loch, durch das Ammoniak ins All entweicht. Zwei Astronauten sollen den Defekt nun in einem Außeneinsatz beheben.

https://p.dw.com/p/18W2J
Die Internationale Raumstation ISS hat ein Leck im Kühlsystem, durch das Ammoniak entweicht (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Besatzung hatte kleine weiße Flocken ins All schweben sehen. Kurz darauf war klar: Es gibt Probleme mit dem Kühlkreislauf der ISS. Ammoniak entweicht ins All. Das giftige Gas dient zur Kühlung eines Stromkreislaufs auf der Internationalen Raumstation in rund 410 Kilometern Höhe. Raumfahrt-Experten vermuten, dass das Leck durch einen Mikrometeoriten oder ein Stück Weltraummüll entstanden sein könnte.

Außeneinsatz der ISS-Astronauten

Es handele sich um ein "sehr ernstes" Problem", sagte der zuständige russische Experte Wladimir Solowjow der Agentur Interfax.

Die Weltraumbehörden der USA und Russlands betonen allerdings, weder die Station noch die sechsköpfige Crew seien in Gefahr.

Kurzfristiger Außeneinsatz

Zwei Astronauten sollen den Schaden begutachten. Selten sind Außeneinsätze im All derart kurzfristig anberaumt worden. Die Crew soll das Leck orten, bevor noch mehr Ammoniak aus dem System entweicht, so die US-Raumfahrtbehörde NASA im texanischen Houston.

"Wir schicken zwei Besatzungsmitglieder in Druckanzügen durch die Luftschleuse", twitterte auch der kanadische ISS-Kommandeur Chris Hadfield. Der Außeneinsatz wird nach Einschätzung von Experten rund sechs Stunden dauern.

Muss die Rückkehr zweier Astronauten verschoben werden?

Falls das Leck nicht repariert werden könne, so die NASA, müsse das Energiesystem binnen 48 Stunden abgeschaltet werden. Derzeit soll die ISS allerdings noch über genügend Energiereserven zum Ausgleich verfügen.

Aus russischer Sicht muss die in Kürze geplante Rückkehr von drei Besatzungsmitgliedern möglicherweise verschoben werden.

Außer Hadfield arbeiten zurzeit die US-Astronauten Chris Cassidy und Tom Marshburn sowie die russischen Kosmonauten Roman Romanenko, Pawel Winogradow und Alexander Missurkin in der ISS.

kis/rb (dpa, afp)