1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Israels Abzug aus dem Gazastreifen abgeschlossen

21. Januar 2009

Drei Tage nach dem Inkrafttreten eines Waffenstillstands haben sich die israelischen Truppen komplett aus dem Gazastreifen zurückgezogen. Die Soldaten bleiben aber in erhöhter Alarmbereitschaft.

https://p.dw.com/p/GdSd
Israelischer Panzer (Foto: AP)
Israelische Panzer bleiben an der Grenze zum Gazastreifen stationiertBild: AP

Um bei neuerlichen palästinensischen Angriffen reagieren zu können, bleiben die Truppen jedoch in Grenznähe stationiert, sagte ein israelischer Militärsprecher am Mittwoch (21.1.2009). Die sowohl von Israel als auch der Hamas einseitig verkündete Waffenruhe war am Sonntag in Kraft getreten, wurde aber seitdem immer wieder gebrochen. Am Dienstag hatten militante Palästinenser nach Armeeangaben noch zwölf Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Palästinenser berichteten, israelische Truppen hätten einen Menschen im nördlichen Gazastreifen erschossen.

UN-Generalsekretär Ban verurteilt Gewalt und Zerstörung

UN-Generalsekretär Ban (l.)und Israels Ministerpräsident Olmert (Foto: AP)
UN-Generalsekretär Ban (l.) und Israels Ministerpräsident Olmert erörtern die Folgen des KriegesBild: AP

Auslöser der dreiwöchigen israelischen Militäroffensive war der anhaltende Raketenbeschuss israelischer Städte durch militante Palästinenser. Ziel war vor allem, den Waffenschmuggel in den Gazastreifen zu unterbinden. Bei den Kampfhandelungen wurden etwa 1300 Menschen getötet.

Am Dienstag verschaffte sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bei einem Besuch im Gazastreifen einen Eindruck von den Zerstörungen nach der dreiwöchigen israelischen Militäroffensive. Mit Blick auf die Trümmer eines Lagers der UN-Organisation für palästinensische Flüchtlinge zeigte Ban sich entsetzt über das Ausmaß der Schäden. Zugleich forderte er eine juristische Untersuchung von Angriffen auf eine Reihe von UN-Gebäuden. Ban besuchte auch die israelische Stadt Sderot, in der zahlreiche Raketen aus dem Gazastreifen eingeschlagen waren. Er verurteilte den Raketenbeschuss.

Armee will Einsatz von Phosphorbomben untersuchen

Feuer und Rauch über Gaza-Stadt (Foto AP)
Wurden während des Krieges Waffen unrechtmäßig eingesetzt? Das soll eine Untersuchung klärenBild: picture-alliance / dpa

Die israelische Armee hat einem Pressebericht zufolge eine interne Untersuchung zum Einsatz von Phosphorgranaten während ihrer dreiwöchigen Offensive im Gazastreifen eingeleitet. Wie die israelische Zeitung "Haaretz" meldet, geht es um Geschosse, die eine Fallschirmjägereinheit auf ein besiedeltes Gebiet im nördlichen Gazastreifen abgefeuert hatte. Bei ihnen soll es sich um Artillerie-Rauchgranaten mit wenig Phosphor und Mörsergranaten mit einer hohen Phosphorkonzentration gehandelt haben. Dieser Waffentyp verursacht schwerste Hautverbrennungen.

Steinmeier zeigt sich dennoch optimistisch

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sieht nach der Antrittsrede des neuen US-Präsidenten Barack Obamas neue Chancen für den Friedensprozess im Nahen Osten. Steinmeier sagte der Boulevard-Zeitung "Bild": "Ich glaube, wir können eine sehr aktive Diplomatie erwarten - gerade auch im Nahen Osten. Hier rechne ich mit einem intensiven Engagement der neuen Regierung vom ersten Tag an. Das erhöht die Chancen, auf dem Weg zum Frieden voranzukommen". (mm)