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Israelischer Luftangriff im Gazastreifen

24. Dezember 2013

In einer Vergeltungsaktion hat die israelische Luftwaffe Ziele im palästinensischen Gazastreifen angegriffen. Ein palästinensischer Scharfschütze hatte zuvor einen israelischen Zivilisten getötet.

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Israelisches Kampfflugzeug (Foto:AP)
Bild: picture alliance/AP Images

Nach Angaben von Augenzeugen beschossen die israelischen Kampfflugzeuge Ziele östlich der Stadt Gaza sowie im Zentrum und im Süden des Küstenstreifens. Nach palästinensischen Angaben wurde ein vierjähriges Mädchen getötet. Drei Personen hätten Verletzungn erlitten, teilten Sanitäter weiter mit. Ziel des Angriffs waren offenbar Stellungen des bewaffneten Arms der im Gaza-Streifen herrschenden radikal-islamischen Hamas. Aus Furcht vor weiteren Angriffen räumte die Hamas die meisten ihrer Einrichtungen.

Israelischer Zivilist erschossen

Die Luftanschläge waren eine Reaktion auf den Angriff eines palästinensischen Scharfschützen. Der Mann hatte aus dem Gazastreifen heraus tödliche Schüsse auf einen Israeli abgefeuert. Der Zivilist sei dabei gewesen, im Auftrag der Armee einen Teil des Grenzzauns zu reparieren, sagte eine Militärsprecherin in Tel Aviv. Der Israeli erlag in einem Krankenhaus in der Stadt Beerscheba seinen tödlichen Verletzungen. Die radikale Palästinensergruppe "Volkswiderstandskomitees" bekannte sich zu dem Anschlag.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der sich während des Feuerüberfalls in dem nahe gelegenen Grenzort Sderot aufhielt, sprach von einem "sehr schwerwiegenden Vorfall". Israel werde "nicht einfach zur Tagesordnung übergehen" sondern hart reagieren. "Es hat zuletzt mehr Anschlagversuche gegeben", sagte Netanjahu zuvor nach Angaben der Internet-Nachrichtenseite "ynet". "Stehen wir vor einem neuen Palästinenseraufstand"?, fragte der Premier. Israel werde mit aller Härte gegen Angreifer vorgehen, "damit jeder, der uns attackieren will, es sich vorher zweimal überlegt".

Benjamin Netanjahu (Foto: Reuters)
Benjamin NetanjahuBild: Reuters

Mehrere Zwischenfälle

In den vergangenen Tagen hatten sich die gewaltsamen Zwischenfälle gehäuft. Am Montagabend und am Samstag wurden im Gazastreifen zwei Palästinenser durch Schüsse von israelischer Seite verletzt, am Freitag wurde ein Palästinenser im Norden des Gebiets erschossen. Am Montag verletzte ein mutmaßlich palästinensischer Täter einen Polizisten im Westjordanland mit einem Messer. Am Sonntag war in einem Stadtbus in der Nähe von Tel Aviv eine Bombe explodiert, dabei wurde allerdings niemand verletzt. Die Polizei vermutet militante Palästinenser hinter der Tat.

wl/nem (dpa, afp)