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Palästinenser-Lager geräumt

3. Februar 2013

Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel: Erst bauen Palästinenser aus dem Dorf Burin Hütten und Zelte, um gegen israelische Siedlungen aufzubegehren, dann kommen Sicherheitskräfte und beenden die Aktion. Bis zum nächsten Mal.

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Israelische Sicherheitskräfte überwältigen Teilnehmer des palästinensischen Protestlagers südlich von Nablus (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Israelische Sicherheitskräfte haben am Samstag ein von Palästinensern im Westjordanland errichtetes Protestlager geräumt. Dabei seien 20 Aktivisten verletzt worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Maan. Demnach hatten die Teilnehmer das Lager am Morgen in der Nähe des palästinensischen Dorfes Burin südlich von Nablus errichtet. Mit vier Hütten und drei Zelten wollten sie gegen den geplanten Ausbau der nahe gelegenen israelischen Siedlungen Har Bracha und Jizhar protestieren.

Ein Sprecher des israelischen Militärs sagte, etwa 150 Menschen seien aus dem Lager vertrieben worden. Zuvor seien Soldaten und Grenzpolizisten mit Steinen beworfen worden. Auch habe es Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Siedlern gegeben. Vier Uniformierte und ein israelischer Siedler hätten durch Steine leichte Verletzungen erlitten, so der Armeesprecher weiter. Insgesamt sieben Palästinenser und auch ein Siedler seien festgenommen worden.

Teilnehmer des Protestcamps versuchen sich vor dem von den Israelis eingesetzten Tränengas zu schützen (Foto: Reuters)
Teilnehmer des Protestcamps versuchen sich vor dem von den Israelis eingesetzten Tränengas zu schützenBild: Reuters

Hochburgen fundamentalistischer Siedler

Es war bereits das vierte palästinensische Protestlager im Westjordanland seit Jahresbeginn. Sie sind Teil einer Strategie des zivilen Widerstandes gegen die israelische Siedlungspolitik. Auch die ersten drei Camps waren jeweils schnell vom israelischen Militär geräumt worden. Har Bracha und Jizhar sind Hochburgen fundamentalistischer Siedler. Nach Auskunft der palästinensischen Aktivisten hat Burin bereits einen großen Teil seines Gebiets an die benachbarten Siedlungen verloren. Zudem sei das Dorf "Zielscheibe von Terrorakten der Siedler und Angriffen auf die Bevölkerung".

Israels Siedlungspolitik gilt als entscheidendes Hindernis für ein Friedensabkommen im Nahen Osten. Nach überwiegender Einschätzung der internationalen Gemeinschaft sind die Siedlungen im Westjordanland illegal.

sti/kle (afp, ap, dpa)