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Israel weist Flüchtlinge aus dem Südsudan aus

17. Juni 2012

In Israel leben derzeit rund 60.000 Flüchtlinge aus Afrika. 120 von ihnen verlassen nun das Land – unter massivem Druck der Behörden.

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Südsudaner mit Koffer in Tel Aviv, Israel (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Israel beginnt an diesem Sonntag mit der Rückführung von Afrikanern in den Südsudan. Die ersten 120 Flüchtlinge sollen am Abend in den Südsudan geflogen werden, sagte Polizeisprecher Mickey Rosenfeld. Sie hätten sich freiwillig zur Ausreise bereiterklärt.

Ob freiwillig oder nicht: Hätten sie ihrer Ausreise nicht zugestimmt, wären die illegal nach Israel eingewanderten Afrikaner festgenommen worden, sagte die Sprecherin des Innenministeriums, Sabine Haddad. Ein israelisches Gericht hatte zuvor Abschiebungen in den Südsudan erlaubt.

Kampagne zur Ausweisung illegal Eingewanderter

#video#Jeder Ausreisende soll 1000 Euro als Starthilfe und ein Flugticket in die Heimat erhalten. Die meisten der insgesamt etwa 60.000 Schwarzafrikaner in Israel kommen aus Staaten wie Eritrea oder dem Sudan. Dorthin darf wegen der möglichen Gefährdung der Heimkehrer aber nicht abgeschoben werden.

In der vergangenen Woche startete die Regierung in Jerusalem eine Kampagne zur Ausweisung der illegal Eingewanderten. Nach einer Reihe von Verbrechen, die von Flüchtlingen begangen worden sein sollen, ist das Thema in Israel in jüngster Zeit in den Vordergrund gerückt. Insbesondere im Süden Tel Avivs war es zu Spannungen zwischen Israelis und afrikanischen Flüchtlingen gekommen.

pg/kle (dpa, dapd)