Israel verweigert Pro-Palästina-Aktivisten die Einreise
15. April 2012Auf dem internationalen Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv sind mehr als 650 zusätzliche Polizisten im Einsatz, um eine Solidaritätsaktion mit den Palästinensern zu unterbinden. Mindestens 30 Aktivisten der Aktion "Willkommen in Palästina" wurden festgenommen. Die meisten von ihnen Franzosen. Sie sollen so schnell wie möglich in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden.
Einem Großteil der Aktivisten gelang es allerdings gar nicht erst, bis zum Flughafen Ben Gurion zu gelangen. Auf Druck Israels wurde ihnen bereits in ihren Heimatländern der Abflug verweigert. In der Schweiz und in Frankreich wurden jeweils mehr als 50 Aktivisten daran gehindert, an Bord ihrer Maschinen nach Israel zu gelangen. Auch in Rom hinderten die Behörden einige Personen daran, nach Israel zu fliegen. Mehrere internationale Airlines, darunter die Lufthansa, hatten nach israelischen Medienberichten schon im Voraus Dutzende von Flugtickets storniert. Israel hatte den Airlines eine "Schwarze Liste" mit den Namen von Personen übermittelt, die nicht einreisen dürfen.
Demos auf europäischen Flughäfen
Mehrere hundert Menschen demonstrierten am Sonntag auf verschiedenen europäischen Flughäfen gegen das Einreiseverbot für die Aktivisten, darunter in Paris und Brüssel. Sie warfen ihren Regierungen und nationalen Fluggesellschaften vor, mit Israel zu "kollaborieren". Viele schwenkten Palästinenserflaggen und protestierten in Sprechchören gegen die israelische Blockadepolitik im Westjordanland.
Dritte "Pro-Palästina-Kampagne"
Die Aktivisten wollen auf Einladung der Initiative "Willkommen in Palästina" über Israel in das Westjordanland einreisen, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen. Zudem wollen sie ihre Solidarität mit den Palästinensern bekunden und gegen die strikte Kontrolle der Palästinensergebiete durch Israel protestieren. Zu der Aktion, die noch bis zum 22. April läuft, hatten sich rund 1500 Aktivisten angekündigt, darunter allein 600 Franzosen.
Die Protestkampagne wird bereits zum dritten Mal durchgeführt. 2010 und 2011 gelang es jeweils einer kleinen Gruppe, ins Westjordanland zu gelangen. Israel sieht in den internationalen Aktivisten Unruhestifter.
qu/kis (afp, dapd, dpa)