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Israel schießt Drohne aus Libanon ab

25. April 2013

Ein israelisches Kampfflugzeug hat eine Drohne abgeschossen, die von Norden aus in den israelischen Luftraum eingedrungen war. Nach Angaben der Armee stürzte das unbemannte Fluggerät kurz vor Haifa ins Mittelmeer.

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Ein israelischer Kampfjet vom Typ F-16 hebt ab (Foto: dpa)
Israelischer KampfjetBild: picture-alliance/dpa

Ein Sprecher der israelischen Armee sagte, ein Kampfjet des Typs F-16 sei aufgestiegen und habe die Drohne wenige Kilometer vor der Küste nahe der Hafenstadt Haifa abgeschossen. "Das ist ein neuer Versuch der Hisbollah, mit einem unbemannten Flugzeug in unseren Luftraum einzudringen", sagte Vizeverteidigungsminister Danny Danon im Militärrundfunk. Bereits im vergangenen Jahr war eine solche von der libanesischen Hisbollah-Miliz geschickte Drohne nach Israel vorgedrungen und dort abgeschossen worden. Dieses Mal bestritt die schiitische Hisbollah, eine Drohne gestartet zu haben.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem "schwerwiegenden Versuch, unsere Grenzen zu verletzen". Er fügte hinzu: "Wir werden alles Notwendige unternehmen, um unsere Bürger zu verteidigen."

Netanjahu musste zwischenlanden

Nach Medienberichten war Netanjahu während des Vorfalls gerade unterwegs in Richtung Norden. Sein Hubschrauber sei deshalb zu einer Zwischenlandung gezwungen gewesen. Nach dem Abschuss gab es Berichte von israelischen Flugmanövern über dem Libanon.

Israelische Medien berichten, man gehe davon aus, dass die Drohne wieder von der Hisbollah nach Israel geschickt worden sei. Die Marine suchte am Nachmittag nach Trümmern des Kleinflugzeugs im Meer.

Israelische Streitkräfte suchen 2012 die Absturzstelle einer Drohne der Hisbollah in der Wüste Negev ab (Foto: AP)
Israelische Streitkräfte suchen 2012 die Absturzstelle einer Drohne der Hisbollah in der Wüste Negev abBild: AP

Steckt wieder die Hisbollah dahinter?

Bereits im Oktober hatte ein israelisches Kampfflugzeug über der Negev-Wüste eine Drohne abgeschossen. Das unbemannte Fluggerät war von Westen in den israelischen Luftraum eingedrungen und hatte das Land 55 Kilometer weit Richtung Osten überflogen. Dabei zog der Apparat auch an der Atomanlage Dimona im nördlichen Teil der Negev-Wüste vorbei. Die Hisbollah bekannte sich damals zu dem Einsatz und erklärte, es handele sich um ein iranisches Modell, das im Libanon montiert worden sei. Die israelische Armee stellte danach ein neues Flugabwehrsystem in der Nähe von Haifa auf.

Mit der Hisbollah-Miliz hat sich Israel schon mehrfach blutige Auseinandersetzungen geliefert. Im Libanon-Krieg im Sommer 2006 gelang es Israel während der 34 Tage dauernden Kämpfe nicht, die Hisbollah außer Gefecht zu setzen. Bei den Gefechten wurden auf libanesischer Seite mehr als 1200 Menschen, mehrheitlich Zivilisten, getötet; auf israelischer Seite kamen 160 Menschen ums Leben, vor allem Soldaten.

kle/sti (dpa, afp, rtr)