Israel beendet die Seeblockade Libanons
8. September 2006Internationale Marinekräfte haben am Freitag (8.9.2006) mit einer Überwachung der libanesischen Küstengewässer begonnen. Die Truppe kontrolliere mit französischen, italienischen und griechischen Schiffen die Küste, sagte ein libanesischer Regierungsvertreter in Beirut. Der Beginn des Einsatzes bedeute das Ende der vor zwei Monaten verhängten israelischen Seeblockade. "Wir können sagen, die Blockade ist aufgehoben", sagte der libanesische Regierungsvertreter. Eine Beraterin des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert bestätigte, israelische Schiffe sollten den Befehl erhalten, die Küstengewässer zu verlassen.
Waffenschmuggel soll verhindert werden
Der Kommandeur der im Libanon stationierten UN-Truppe Unifil, Alain Pellegrini, erklärte, die Vereinten Nationen hätten mit einer vorläufig zusammengestellten Einheit begonnen, libanesische Soldaten bei Patrouillen in den Gewässern vor der Küste zu unterstützen. Sie sollen Waffenschmuggel verhindern, bis die deutsche Marine eintrifft. Über deren Einsatz gibt es aber in Berlin noch keine endgültige Entscheidung.
Die deutsche Marine übernimmt
Das Bundeskabinett in Berlin wird voraussichtlich in der nächsten Woche den Einsatz der Bundeswehr im Nahen Osten beschließen. Mit der Überwachung der libanesischen Seegrenze komme auf Deutschland bei einem Waffenembargo gegen die Hisbollah eine sehr wichtige Aufgabe zu, sagte der israelische Verteidigungsminister Amir Perez.
Ende nach zwei Monaten
Am Donnerstag hatte Israel bereits die Blockade des libanesischen Luftraums beendet. Zahlreiche Staaten hatten die Abriegelung des Libanons scharf kritisiert. Israel begründete sie damit, den Waffennachschub für die Hisbollah stoppen zu wollen. Es sei jedoch höchste Zeit für ein Ende der Blockade gewesen, betonte Pellegrini. Sie habe der libanesischen Wirtschaft schweren Schaden zugefügt. Israel hatte unter anderem den Beiruter Flughafen bombardiert und die meisten Schiffslieferungen in den Libanon unterbunden, was erheblich zum Leid der Zivilbevölkerung beitrug. (kas)