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Israel baut Sperranlage an Grenze zu Ägypten

28. Oktober 2010

Israel plant den Bau einer 250 Kilometer langen Sperranlage an der Grenze zu Ägypten. Dadurch will die Regierung die illegale Einwanderung von Flüchtlingen, Drogenschmuggel und Waffenhandel verhindern.

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Hände an einem Stacheldrahtzaun (Foto: pa/Landov)
Der Bau einer Sperranlage zur ägyptischen Grenze soll im November beginnenBild: picture alliance / landov

Diesmal sind es nicht neue Siedlungen, die Israel bauen will, sondern eine 250 Kilometer lange Sperranlage an der Grenze zu Ägypten. Israel hatte den Bau bereits im Januar dieses Jahres beschlossen. Im November soll nun damit begonnen werden. "Eine Bedrohung für den jüdischen und demokratischen Charakter Israels" soll unterbunden werden, heißt es in einer Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von Mittwoch (27.10.2010).

Waffenschmuggel eindämmen

Israelischer Premierminister Benjamin Netanjahu in der Knesset (Foto: AP)
Israelischer Premierminister Benjamin Netanjahu in der KnessetBild: AP

Die Sperranlage soll illegale Grenzübertritte von Asylsuchenden, Drogenhändlern und Waffenschmugglern verhindern. Der Bau kostet nach Berechnungen der Regierung umgerechnet rund 265 Millionen Euro. Tzvi Hauser, Sekretär in der Regierung Netanjahus, teilte mit, dass ein spezielles Sicherheitskomitee "grünes Licht" für den Bau gegeben habe.

Über die ägyptisch-israelische Grenze kommen zahlreiche Emigranten, Asylsuchende oder Waffen- und Drogenhändler ins Land. Allein seit Jahresbeginn wurden entlang der Grenze mehr als 30 Menschen, meist afrikanische Flüchtlinge, durch Schüsse der ägyptischen Polizei getötet.

Israels Sperranlagen

Sperranlage zwischen der palästinensischen Stadt Qalqilya und einer israelischen Siedlung (Foto: dpa)
Sperranlage zum Westjordanland zwischen der palästinensischen Stadt Qalqilya und einer israelischen SiedlungBild: picture alliance/dpa

Die geplante Sperranlage ist nicht die erste ihrer Art in Israel. Eine fast 760 Kilometer lange Absperrung trennt das Westjordanland vom israelischen Kernland. Mit dem Bau war 2003 in der Amtszeit von Premierminister Ariel Scharon begonnen worden. Begründet wurde diese Absperrung mit der Reduzierung von gewalttätigen Angriffen aus dem Westjordanland und dem Schutz vor Brandanschlägen gegen israelische Einrichtungen.

Auch zwischen dem Gazastreifen und Israel wurde eine 52 Kilometer lange Sperranlage gebaut. Zudem hat Ägypten 2008 eine Stacheldrahtsperranlage an der Grenze zum Gazastreifen errichtet.

Autorin: Rayna Breuer
Redaktion: Reinhard Kleber / Ursula Kissel