Islamisten nach Blogger-Mord in Haft

Knapp eine Woche nach dem Mord an dem 40-jährigen Blogger Niloy Chakrabarty haben die Sicherheitskräfte in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka zwei verdächtige Islamisten festgenommen. Den beiden wird vorgeworfen, an der Bluttat beteiligt gewesen zu sein, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Es werde noch geprüft, ob sie direkt involviert seien. Nach Angaben der Ermittler handelt es sich um Mitglieder der von der Regierung verbotenen militanten Islamisten-Bewegung "Ansarullah-Bangla-Teams".

Mit Macheten zerstückelt

Am vergangenen Freitag waren unbekannte Täter in die Wohnung von Chakrabarty in Dhaka eingedrungen und hatten mit Macheten auf den säkularen Aktivisten, der auch unter dem Namen Niloy Neel bekannt war, eingeschlagen.

Es war bereits der vierte Mord dieser Art in weniger als sechs Monaten in Bangladesch. Zur Tat soll sich der regionale Al-Kaida-Ableger Ansar al-Islam bekannt haben. Die Extremisten hatten bereits in der Vergangenheit für ähnliche Bluttaten an Bloggern die Verantwortung übernommen.

Gegen fundamentalen Islamismus

Der jetzt Getötete hatte sich als politischer Aktivist und Blogger gegen den Einfluss des fundamentalen Islamismus in seiner Heimat gewehrt. Niloy Chakrabarty arbeitete auch regelmäßig für den Blog Mukto-Mona, dessen Macher sich als "Freidenker, Rationalisten, Skeptiker, Atheisten und Humanisten" beschreiben. Dessen Gründer Abhijit Roy war Ende Februar ebenfalls in Dhaka von Unbekannten mit Macheten ermordet worden.

Im überwiegend muslimischen Bangladesch herrscht ein Kulturkampf zwischen säkularen und islamistischen Gruppen. Laut der 1972 verankerten Verfassung ist Bangladesch ein säkulares Land.

se/haz (dpa, rtre)