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'IRENA'

26. Januar 2009

Sie soll praktische Hilfe leisten bei der weltweiten Einführung erneuerbarer Energien. IRENA heißt die neue Agentur, die in Bonn aus der Taufe gehoben wird.

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Delegierte auf der IRENA-Gründungskonferenz (Foto: dpa)
Delegierte der Gründungskonferenz für die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien in BonnBild: picture-alliance/ dpa

Erneuerbare Energien stellen eine entscheidende Lösung für die Herausforderungen einer zukünftigen globalen Energieversorgung dar. Diese Überzeugung hat am Montag (26.01.09) Delegationen aus mehr als 100 Staaten nach Bonn geführt, um die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) zu gründen. Rund 50 von ihnen wollen dabei das im Oktober auf einer Vorbereitungskonferenz in Madrid beschlossene Statut unterzeichnen. 60 Prozent der Teilnehmer kommen aus Entwicklungsländern.

Alternative Energien unverzichtbar

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (Foto: AP)
Bundesumweltminister Sigmar GabrielBild: AP

Die neue Agentur ist nach den Worten von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel dringend nötig. Ein rascher Ausbau dieser Energien wie Wind, Sonne, Wasser, Erdwärme oder Biomasse werde durch viele Hindernisse blockiert, die nur durch eine gemeinsame politische Kraft überwunden werden könnten. Auch der Markt werde durch Subventionen für konventionelle Energieträger verzerrt. So würden weltweit mehr als 240 Milliarden US-Dollar Subventionen für Öl, Gas, Kohle und Atomstrom ausgegeben, aber nur 20 Milliarden für die Unterstützung erneuerbarer Energien.


EU-Energiekommissar Andris Piebalgs sagte, Energiesicherheit und Klimawandel seien die größten Herausforderungen der jetzigen Generation. Angesichts des von den Vereinten Nationen geschätzten Bevölkerungswachstums von jetzt sechs Milliarden Menschen auf neun Milliarden im Jahr 2050 müsse schnell gehandelt werden, um den Energiebedarf weiter zu decken. Auch klimapolitisch müssten erneuerbare Energien gefördert werden. Die EU etwa müsse, um das selbst gesetzte Ziel einer Reduktion der schädlichen Treibhausgase um 20 Prozent bis 2020 zu erreichen, in jedem Jahr so viel Kohlendioxid einsparen wie in den vergangenen zehn Jahren insgesamt.


Die marrokanische Energieministerin Amina Benkhadra erklärte, Entwicklungsländer könnten einen großen Beitrag zur Deckung des weltweiten Energiebedarfs leisten. Wenn erneuerbare Energien, insbesondere Solarkraft, weiter ausgebaut würden, könnten Entwicklungsländer umweltfreundliche Energie künftig exportieren.

Allen soll geholfen werden - ohne Unterschied

Solarenergiegewinnung in einem afrikanischen Dorf (Foto: dpa)
Solarenergiegewinnung in einem afrikanischen DorfBild: picture-alliance / dpa

Das vorrangige Ziel von IRENA ist es, beauftragt von Regierungen, die umfassende und nachhaltige Nutzung erneuerbarer Energien weltweit zu beschleunigen. So soll die Agentur Industrie- und Entwicklungsländer beim Auf- und Ausbau von erneuerbarer Energie konkret und umfassend beraten und unterstützen. Dies gilt vor allem für die Schaffung der politischen Rahmenbedingungen und die Beseitigung von Hindernissen wie langwierigen Genehmigungsverfahren, Einfuhrzöllen oder technischen Barrieren. Vorgesehen ist ein umfassender Technologie- und Wissenstransfer im Bereich der erneuerbaren Energien, die Unterstützung beim Kompetenzaufbau sowie die Beratung bei Finanzierungsmöglichkeiten. Darüber hinaus will IRENA unterstützende Öffentlichkeitsarbeit leisten.


IRENA soll ein Gegengewicht zur Internationalen Atomenergiebehörde und der Internationalen Energieagentur bilden. Dabei sollen die Energiewirtschaft, Hochschulen, öffentliche Institutionen und die Zivilgesellschaft einbezogen werden. Die Initiative zur Gründung von IRENA ging von Deutschland aus. Die Bundesrepublik bewirbt sich mit dem Standort Bonn auch um den Hauptsitz der Agentur. Darüber soll im Juni 2009 entschieden werden. Dann soll auch der Generalsekretär gewählt werden. (gmf)