1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Kein Comeback für Ahmadinedschad

26. September 2016

Dem Westen war er wegen seiner Hetze gegen Amerika und Israel ein Graus, im Iran stand er für einen strikt religiösen Kurs. Nun wollte Ex-Präsident Ahmadinedschad noch einmal kandidieren – doch daraus wird nichts.

https://p.dw.com/p/2QbFG
Iran Mahmud Ahmadinedschad Archiv
Bild: picture alliance/dpa/P. Foley

Irans Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad (Artikelbild) wollte bei der Präsidentenwahl im Mai nächsten Jahres sein großes Comeback feiern. Doch Irans oberster religiöser und politischer Führer, Ajatollah Ali Khamenei, hat sich gegen eine erneute Präsidentschaftskandidatur ausgesprochen.

 

Khamenei befürchtet Spaltung des Landes

 

Iran Ali Chamene’i
Ali KhameneiBild: picture alliance/dpa/Leader Official Website

Khamenei habe zwar nichts verboten, aber Ahmadinedschad in einem privaten Treffen geraten, bei der für den 19. Mai 2017 geplanten Wahl nicht anzutreten, hieß es. Nach Einschätzung Khameneis, der laut Verfassung in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat, wäre eine Kandidatur weder für Ahmadinedschad noch für die nationalen Interessen gut, schrieb die Nachrichtenagentur Tasnim. Nach Einschätzung von Beobachtern dürfte Ahmadinedschad nach dem Treffen mit Khamenei seine Kandidatur aufgeben.

Während seiner zwei Amtszeiten von 2005 bis 2013 sorgte der Hardliner unter anderem mit seinen israelfeindlichen Reden immer wieder für Aufsehen. Unter der Führung seines vergleichsweise gemäßigten Nachfolgers Hassan Ruhani handelte das lange isolierte Land dagegen ein Abkommen zur Beschränkung des Atomprogrammes aus. Im Gegenzug werden Sanktionen schrittweise aufgehoben. Seit dem Durchbruch im vergangenen Jahr steigen die Beliebtheitswerte Ruhanis.

 

Hoffnung der Hardliner nach Wahltriumph der Reformen

Ahmadinedschad hat seit Anfang des Jahres mehrmals sein politisches Comeback angedeutet. Auch gegen denRuhani zeigte er sich angriffslustig. "Die Menschen freuen sich deshalb auf meine eventuelle Kandidatur, weil die (Ruhani-) Regierung in dieser Zeit nur Mist gebaut hat", sagte er nach Angaben des Nachrichtenportals Payesh. 

 

 

Ahmadinedschad waren bei der Wahl durchaus Chancen eingeräumt worden. Viele Hardliner hatten nach der Schlappe ihrer Spitzenkandidaten bei der Parlamentswahl im Februar, besonders in der Hauptstadt Teheran, wieder auf Ahmadinedschad gehofft. Nur er hätte ihrer Meinung nach eine Wiederwahl von Präsidenten Ruhani verhindern können. 

chr/SC (rtr, dap)