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Iran lässt US-Journalistin frei

12. Mai 2009

Nach knapp vier Monaten in einem iranischen Gefängnis ist Roxana Saberi wieder auf freiem Fuß. Die Journalistin war wegen Spionage verurteilt worden.

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Die Journalistin Roxana Saberi (Foto: UPI-Photo)
Nach vier Monaten Haft ist Roxana Saberi wieder freiBild: picture alliance / landov

Ein Berufungsgericht hatte zuvor die achtjährige Gefängnisstrafe der 32-jährigen Frau in eine Bewährungsstrafe umgewandelt. Saberi, die die iranische und die amerikanische Staatsbürgerschaft hat, war am 18. April 2009 von einem Teheraner Revolutionsgericht wegen "Spionage" verurteilt worden. Nur wenige Tage später trat sie in Hungerstreik.

Unklare Vorwürfe

Sie war festgenommen worden, als sie sich als Reporterin im Iran zu Recherchezwecken aufhielt. Zunächst warf man ihr vor, eine Flasche Wein gekauft zu haben, was nach iranischem Recht streng verboten ist. Dann hieß es, sie habe ohne Akkreditierung gearbeitet.

Politische Intervention

Das Berufungsverfahren hatte am 11.5.2009 unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Lediglich Vertreter von Staatsanwaltschaft und Verteidigung sowie Geheimdienstmitarbeiter durften an der Verhandlung teilnehmen. Dass die Strafe nun so stark abgemildert wurde, deuten juristische Beobachter dahingehend, dass die Politik eingegriffen habe. Nach ihrer Verurteilung zu der Gefängnisstrafe hatte sich Irans Präsident Mahmud Achmedinedschad für ein faires Berufungsverfahren eingesetzt.

"Unerwartete Überraschung"

Vater Reza Saberi mit einem Foto seiner Tochter (Foto: AP)
Vater Reza Saberi sorgte sich in den USA um seine TochterBild: AP

Nur wenige Stunden nach der Entscheidung des Berufungsgerichtes konnte Saberi das Gefängnis verlassen. "Das war eine unerwartete Überraschung für uns", sagte ihr Vater Reza. Die Reporterin wurde von ihren Eltern an einen unbekannten Ort gebracht, an dem sie sich zunächst erholen soll, ehe sie in die USA zurückkehrt.

Internationaler Protest

Die Verurteilung von Saberi hatte weltweite Empörung ausgelöst. Auch US-Präsident Barack Obama hatte sich für die Journalistin eingesetzt, die unter anderem für den US-Radiosender National Public Radio (NPR) arbeitet. In Deutschland forderte unter anderem der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke, die Freilassung aller iranischer Journalisten und Blogger.

(fab/sam/dpa/epd)