Iran - 8000 Jahre Kulturgeschichte
Persische Gärten, die Seidenstraße, Persepolis. Iran ist ein Land mit vielen Kulturschätzen. Eine Ausstellung in Bonn gewährt Einblicke in frühere Jahrtausende und zeigte Grabschätze und spektakuläre Funde.
Schätze früher Hochkulturen
Einfach, aber funktional: Das Einraumhaus entstand im 6. Jahrtausend v. Chr. Archäologische Schätze aus dem Iran aus acht Jahrtausenden versammelt die Ausstellung "Iran. Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste" in der Bundeskunsthalle in Bonn. Sie beschreiben das Leben in der Frühzeit vom siebten Jahrtausend v. Chr. bis zum Aufstieg der Achämeniden im ersten Jahrtausend v. Chr.
Turmbau zu Babel
Die Ausstellung umfasst mehr als 400 Exponate, die erstmals in Deutschland gezeigt werden. Sie entstanden vor rund 10.000 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Iran. Die biblische Geschichte über den Turmbau zu Babel geht auf den Hochtempel des Zikkurat (Rekonstruktion) zurück. Nachweise der treppenartige Konstruktion wurden im Elam im Südwest-Iran gefunden.
Spiele im Iran
Wunderschön detailreich ist die Ausgestaltung der Spielbretter aus Speckstein. Es tauchen ungewöhnliche Tiere wie Schlangen oder Vögel auf. Das Brettspiel geht auf eine beliebte Tradition im 3. bis 1. Jahrtausend v. Chr. in Westasien zurück. Es handelt sich um die persische Variante eines Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiels, bei dem sich zwei Spieler gegenseitig rauswerfen können.
Sensationsfund in Dschiroft
In Dschiroft konnte 2001 ein Sensationsfund gerade noch gerettet werden: Raubgräber wollten Fundstücke aus Chlorit, eine besonders schöne Art des Specksteins, außer Landes schaffen. Die Polizei konnte eingreifen. Der Fund stammt aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Etwa 90 Kilometer von der archäologischen Stätte entfernt, am Tepe Yahya, befindet sich ein Steinbruch, wo das Mineral zu finden ist.
Trinken und Feiern
Die Menschen tranken am Grab ihrer Toten wahrscheinlich Wein aus echten goldenen Bechern. Zeremonien, die von Prunk und Pracht zeugen. Und von großem handwerklichem Geschick: Die Mensch-Tierwesen wurden wie Reliefs gefertigt und befinden sich auf der Oberfläche. Die Köpfe wurden nachträglich angebracht.
Prinzessinnenschmuck
Wie aus einem Märchen aus 1001 Nacht: Kiloschwerer Goldschmuck wurde in der Grabstätte zweier elamischer Prinzessinnen gefunden - Ringe, Armreifen mit Alabaster, Ketten. Das Prinzessinnengrab wurde im Jahr 2007 in Dschubadschi entdeckt. Es stammt aus dem 6. Jahrtausend vor Christus. Auch Proviant und sogar Geschirr wurde ihnen für die Reise ins Jenseits mitgegeben.
Königsresidenz
Tschogha Zanbil bedeutet "Korbhügel". Die ehemalige Residenzstadt von König Untasch-Napirischa (1275 - 1240 v. Chr.) war von drei gewaltigen Ringmauern umgeben. Auch Tausende von Ziegeln wurden gefunden. Wahrscheinlich sollte die Stadt noch weiter ausgebaut werden.
Paradies auf Erden
Der Persische Garten, ein Palast- oder Lustgarten, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Vor der Bundeskunsthalle in Bonn wurde ein Idealtypus dieses Innenhofgartens nachgebaut. Das Wasserbecken mit Springbrunnen sorgt für Abkühlung. Rechts und links wachsen exotische Pflanzen. Eine Loggia mit Sofas lädt zum Entspannen ein. Hohe Mauern schützen vor unerwünschten Blicken und bieten Schutz vor der Sonne.