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Irak hängt IS-Sympathisanten

21. August 2016

Ein Gericht in Bagdad hatte die Männer im Februar wegen der Tötung von 1700 Armeerekruten zum Tode verurteilt. Sie sollen in ein Massaker der Terrormiliz "Islamischer Staat" verwickelt gewesen sein.

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Symbolbild Todesstrafe Strick Galgen Erhängen
Bild: picture alliance/ZUMA Press

Der Zwischenfall ereignete sich vor gut zwei Jahren. Auf dem Militärstützpunkt "Speicher" nahe der nordirakischen Stadt Tikrit hatten sunnitische Extremisten am 11. Juni 2014 hunderte zumeist schiitische Armeerekruten entführt und anschließend getötet. Die Soldaten waren von der Militärbasis Camp "Speicher" geflohen und hatten sich den Extremisten ergeben. Zuvor sollen ranghohe Soldaten die unbewaffneten Rekruten zurückgelassen haben.

IS-Anhänger veröffentlichten im Internet Bilder, die zeigen, wie die aufgereihten Soldaten erschossen wurden. Nach der Befreiung Tikrits entdeckten irakische Behörden im April 2015 mindestens 14 Massengräber, in denen Opfer der Erschießungen verscharrt worden waren.

Das Massaker löste im Irak scharfe Kritik an der Regierung und der Armee aus. Angehörige der Opfer hatten 2014 das Parlament in Bagdad gestürmt und gefordert, die verantwortlichen Offiziere zur Rechenschaft zu ziehen.

Irakische Regierung setzt vermehrt auf die Todesstrafe

Der irakische Präsident Fuad Massum hatte vergangene Woche grünes Licht für die Vollstreckung der 36 Todesurteile gegeben. Die Hinrichtungen wurden den Angaben zufolge von Provinzgouverneur Jahija al-Nassari und dem irakischen Justizminister Haidar al-Samili überwacht.

Die irakische Regierung setzt im Kampf gegen Extremisten vermehrt auf die Todesstrafe. Regierungschef Haidar al-Abadi hatte nach einem Bombenanschlag mit mehr als 300 Toten im Juli in der Hauptstadt Bagdad angekündigt, die Vollstreckung von Todesurteilen im Zusammenhang mit terroristischen Taten zu beschleunigen.

Kritik daran kam von den Vereinten Nationen und von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International. Bereits vor den Exekutionen waren im Irak seit Jahresbeginn mehr als hundert Gefangene hingerichtet worden.

hf/sti (afpd, dpa)