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Irak bittet UNO um weitere militärische Hilfe

1. November 2005

Auch wenn der Irak mit der Annahme der Verfassung auf demokratischem Weg ist, bleibt die Sicherheitslage trostlos. Das Land fordert die UNO zu mehr internationaler militärischer Hilfe.

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Im April 2003: Alles sollte schneller gehenBild: AP

Der irakische Regierungschef Ibrahim Dschaafari hat um eine weitere Verlängerung des Mandats der

multinationalen Truppen unter US-Kommando in seinem Land gebeten. Ein entsprechendes Schreiben ging an den UN-Sicherheitsrat in New York, berichtete am Dienstag (1.11.2005) das irakische Fernsehen. Derzeit könnten die neuen irakischen Militär- und Polizeikräfte nicht allein für die Sicherheit im Land sorgen. "Die irakischen Sicherheitskräfte, die täglich an Stärke und Erfahrung gewinnen, benötigen mehr Zeit für Ausbildung und Aufrüstung, um die Verantwortung für eine adäquate Sicherheit der Iraker zu übernehmen", habe Dschaafari geschrieben.

In einer neuen Resolution will die irakische Regierung allerdings das Recht haben, gegen Ende 2006 über ein Ende des Mandats zu entscheiden. Zudem bat die Regierung in Bagdad den Sicherheitsrat, das neue Mandat nach acht Monaten oder jederzeit auf Bitten des Irak zu prüfen. Dieser teilte mit, in den kommenden Wochen über den Antrag zu beraten.

Der UN-Sicherheitsrat hatte das Mandat bereits ein erstes Mal im Mai gemäß der Resolution 1546 auf Bitten der irakischen Regierung verlängert. Das gegenwärtige Mandat der internationalen Truppen läuft Ende des Jahres aus. Es war im Juni 2004 in einer Resolution beschlossen worden. Damals traten die USA die politische Macht im Irak an eine Übergangsregierung ab.

Fast täglich Anschläge

Irak-Gefallene vor dem Capitol in Washington Irak Krieg Veteranen des Friedens
Erinnerung für Irak-Gefallene vor dem Laptop in WashingtonBild: AP

Mit mehr als 90 getöteten Soldaten wurde der Oktober zum verlustreichsten Monat seit Januar 2005, als 107 Soldaten das Leben verloren. Seit Beginn des Kriegs im März 2003 wurden nach Zählung der Nachrichtenagentur AP 2025 Soldaten getötet. Derzeit sind 157.000 US-Soldaten im Irak stationiert, das ist einer der höchste Stände seit Beginn des Irak-Kriegs.

Erst am 16. Oktober waren bei Luftangriffen im Umkreis von Ramadi 70 Menschen getötet worden. Der Arzt Ahmed al Andsch sagte der Nachrichtenagentur AP, unter den 40 Toten seien zwölf Kinder. Auf Videobildern waren ein halbes Dutzend Tote zu sehen, darunter einige Kinder.

Kurdenführer Barsani bei Blair

Der irakische Kurdenführer Masud Barsani und der irakische Planungsminister Barham Salih warben in London für andauernde Unterstützung ihres Landes. In einem Interview mit der BBC betonte Salih, der Irak mache Fortschritte, brauche aber Unterstützung gegen die Terroristen. Bei einem Treffen mit dem britischen Premierminister Tony Blair wollten Salih und Barsani über die für den 15. Dezember geplante Parlamentswahl im Irak beraten.

Blair betonte, die britischen Truppen würden den Irak erst verlassen, wenn der Terror besiegt sei. Er machte auch die Terroristen dafür verantwortlich, dass die Gewalt immer noch anhält und dass immer noch Koalitionstruppen in dem Land sind. (kas)