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Pleitebank verkauft

3. Januar 2009

Die im Juli 2008 spektakulär zusammengebrochene US-Hypothekenbank IndyMac wird für fast 14 Milliarden Dollar an eine Gruppe von Privatinvestoren verkauft. Zu den Investoren gehört auch der Milliardär George Soros.

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IndyMac-Filiale in Burbank, Kal. (Quelle: AP)
IndyMac ist die letzte von 25 Pleitebanken, die die FDIC verkauft hat.Bild: AP

Eine Holdinggesellschaft unter Leitung von Steven Mnuchin - einer der Chefs des Investmentunternehmens Dune Capital - habe sich zum Kauf von IndyMac bereiterklärt. Das teilte die staatliche US-Einlagensicherung FDIC am Freitagabend (02.01.2009, Ortszeit) in Washington mit. Das Geschäft soll nach einer bereits unterzeichneten Absichtserklärung bis spätestens Anfang Februar abgeschlossen sein. Die neuen Eigentümer werden der Vereinbarung zufolge zusätzlich zum Kaufpreis rund 1,3 Milliarden Dollar in die Bank investieren.

Neue Eigentümer für alle 25 US-Pleitebanken

Der Zusammenbruch von IndyMac war eine der größten US-Bankenpleiten. IndyMac hatte zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs ein Bilanzvermögen von 32 Milliarden Dollar. Die kalifornische Bank zählte zu den führenden Finanzierern während des US-Immobilienbooms und vergab viele Darlehen an Kunden mit geringen Sicherheiten. Nach dem Crash hatte die FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) die Kontrolle übernommen.

Die FDIC übernimmt einen Teil der Verluste der Bank und rechnet mit Kosten für den Einlagensicherungsfonds zwischen 8,5 und 9,4 Milliarden Dollar. IndyMac war die letzte der 25 US-Banken, die im Jahr 2008 pleite gingen, die von der FDIC an neue Eigentümer verkauft wurde.

Erste Komplettübernahme durch Private

Zu der Investoren-Gruppe namens IMB Management Holdings LP gehören neben Dune Capital, der Hedge-Fonds Paulson & Company, die Investmentfirma MSD Capital des Gründers des Computerherstellers Dell, Michael Dell sowie Stone Point Capital, J.C. Flowers, Paulson & Co., ein Fonds des Milliardärs George Soros und ein von Silar Advisors LP kontrollierter Fonds. Die Gruppe verfüge über umfassende Erfahrungen, betonte Mnuchin in einer Erklärung. Mit der kräftigen Finanzspritze könne IndyMac seinen Kunden und den Gemeinden wieder effizient zu Diensten sein.

Das Geschäft ist eine der ersten Komplettübernahmen einer US-Bank durch Privatinvestoren. Bisher besitzen die weitgehend unregulierten Gesellschaften auch aus rechtlichen Gründen in der Regel nur Minderheitsanteile an Banken. (mas)