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Investment-Banker muss ins Gefängnis

25. Oktober 2012

Die US-Justiz greift im Kampf gegen Insiderhandel durch: Mit Rajat Gupta geht ein Hochkaräter aus der amerikanischen Unternehmenswelt für zwei Jahre hinter Gitter. Zudem muss er fünf Millionen Dollar zahlen.

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Rajat Gupta, Ex-Goldman Sachs-Direktor mit Journalisten in Manhattan (foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Ein Bundesgericht in New York sah es als erwiesen an, dass das frühere Verwaltungsratsmitglied der Investmentbank Goldman Sachs geheime Informationen an einen Hedgefonds-Manager verriet.

Richter Jed Rakoff rang in seiner Begründung mit der Frage, warum der für seine wohltätige Arbeit bekannte Gupta sein "außergewöhnliches" und "selbstloses" Verhalten aufgab und eine Straftat verübte, von der er selbst direkt nicht profitiert habe. Als strafmildernd wertete der Richter das soziale Engagement des Angeklagten. Gupta, zwischen 1994 und 2003 Chef der Unternehmensberatung McKinsey, unterstützte den Kampf gegen Malaria in Afrika und setzte sich für sozial benachteiligte Jugendliche ein.

Der 63-Jährige nahm das Urteil ohne erkennbare Regung auf. Die Staatsanwaltschaft hatte eine zehnjährige Haftstrafe beantragt.

Skandal an der Wall Street

Gupta versorgte den Ermittlungen zufolge den Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam mit geheimen Informationen. Gupta soll etwa das Goldman-Investment des Milliardärs Warren Buffett auf dem Höhepunkt der US-Finanzkrise und Quartalszahlen des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble verraten haben. Rajaratnam wurde bereits im vergangenen Jahr wegen Insiderhandel verurteilt und sitzt eine elfjährige Haftstrafe ab.

Der Fall Rajaratnam war einer der größten Hedgefonds-Skandale an der Wall Street in den vergangenen 30 Jahren. Der Justiz gingen bereits etliche andere ehemalige Börsenhändler, hochrangige Manager und Anwälte ins Netz, die börsenrelevante Informationen austauschten.

Die Beteiligten wussten immer den entscheidenden Moment früher als der restliche Markt über Quartalsberichte oder interessante Fusionspläne von Unternehmen wie IBM, Google oder Intel Bescheid.

re/mak (dapd, afp, rtr, dpa)