Internetsucht unter Jugendlichen gestiegen
22. Mai 2012Wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, mitteilte, gelten in Deutschland unter den 14- bis 24-Jährigen etwa 250.000 als internetabhängig. Außerdem zeigten rund 1,4 Millionen junge Menschen ein problematisches Nutzungsverhalten. Die FDP-Politikerin kündigte ein verstärktes Engagement in diesem Bereich an. Es bedürfe weiterer Anstrengungen zur besseren Aufklärung der Menschen über einen verantwortungsvollen Computer- und Internetgebrauch. Zudem seien weitere Forschungen nötig.
Immer mehr Jugendliche an Glücksspielautomaten
Besorgt äußerte sich Dyckmans auch über die steigende Zahl Jugendlicher, die dem Glücksspiel an Geldautomaten verfallen. Etwa jeder Vierte unter den 16- bis 17-Jährigen habe im vergangenen Jahr einen Geldautomaten genutzt – deutlich mehr als noch 2009. Betroffen seien vor allem junge Männer. Die Drogenbeauftragte sprach sich vor diesem Hintergrund für eine drastische Reduzierung der Glücksspielautomaten in Gaststätten aus. Die Bundesregierung peile noch vor der Sommerpause eine entsprechende Verordnung an.
Rückgang beim Tabak- und Alkoholkonsum
Beim Tabakkonsum von Jugendlichen berichtete Dyckmans von einem neuen Tiefstand: Nur noch 12 Prozent griffen in der Gruppe der 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal pro Woche zur Zigarette. Auch beim Alkoholkonsum habe sich der rückläufige Trend unter Jugendlichen fortgesetzt. Allerdings sei das Komatrinken bei jungen Erwachsenen weiterhin stark verbreitet.
Jeder vierte Erwachsene hat Erfahrung mit illegalen Drogen
Insgesamt trinken laut Drogenbericht etwa 9,5 Millionen Bundesbürger Alkohol in gesundheitlich riskanter Menge. Erfahrungen mit illegalen Drogen machte demnach jeder vierte Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren. Die Mehrheit probierte Cannabisprodukte. Die Zahl der Drogentoten sank im vergangenen Jahr auf 986 und damit auf den bislang niedrigsten Stand seit 1988.
jh/qu (dpa,dapd, epd, afp, reuters)