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Ingolstadt steht als zweiter Absteiger fest

13. Mai 2017

Dramatischer Abstiegskampf: Ingolstadt punktet zwar in Freiburg, doch das schafft auch Hamburg auf Schalke – allerdings erst in der Nachspielzeit. Meister Bayern gewinnt ein tolles Topspiel in Leipzig.

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1. Bundesliga 33. Spieltag | SC Freiburg vs. FC Ingolstadt 04
Ingolstadts Trainer Maik Walpurgis tröstet seinen Spieler Florent HadergjonajBild: picture-alliance/Pressefoto Rudel/R. Rudel

Nach zwei Jahren in der Bundesliga steigt der FC Ingolstadt wieder ab - und das äußerst unglücklich. Die Mannschaft von Trainer Maik Walpurgis zeigte beim 1:1 (1:1) beim SC Freiburg eine couragierte Leistung, konnte den Abstieg jedoch nicht mehr verhindern, weil dem Hamburger SV beim FC Schalke 04 in der Nachspielzeit noch der Ausgleich zum 1:1 (0:1) gelang. 

Endspiel um den Relegationsplatz

Maximilian Philipp brachte die Freiburger mit einem Schuss aus 14 Metern in Führung (31. Minute). Die Ingolstädter steckten jedoch nicht auf und wurden kurz vor der Pause belohnt, als Dario Lezcano einen Abpraller per Kopf zum 1:1 (43.) ins Tor beförderte. So stand es auch nach 90 Minuten. Ein verdienter Punktgewinn, doch Pierre-Michel Lasoggas spätes Tor (90.+2) für den HSV in Gelsenkirchen besiegelte das Aus für Ingolstadt. Guido Burgstaller hatte die Schalker mit einem Kopfball (25.) in Führung gebracht. Dank Torjäger Lasogga können die Hamburger, die mit 35 Punkten auf dem Relegationsplatz 16 stehen, jetzt sogar aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen: mit einem Sieg am letzten Spiel im Nordderby gegen den VfL Wolfsburg (37 Punkte).

Gewitter erzwingt Unterbrechung   

Die "Wölfe" trennten sich von Borussia Mönchengladbach 1:1 (0:1) unentschieden. Wolfsburg spielte zunächst zu ungenau und brachte in der ersten Hälfte keine einzige wirklich gefährliche Torchance zustande. Auf der Gegenseite bewies der Gladbacher Jannick Vestergaard einmal mehr seine Kopfballstärke und erzielte aus fünf Metern das 1:0 (24.) für die Gäste. Als kaum einer mehr einen Blumentopf auf die Wolfsburger setzte, bewies Mario Gomez seine Torjägerqualität, nahm eine Flanke gekonnt an, drehte sich und vollstreckte aus fünf Metern zum 1:1 (58.). Das war auch der Endstand der Partie, die wegen eines Gewitters lange unterbrochen werden musste.

1. Bundesliga 33. Spieltag | VfL Wolfsburg vs. Borussia Mönchengladbach
Auf Mario Gomez (2.v.l.) ist Verlass: Der Torjäger traf gegen Mönchengladbach zum 1:1Bild: Getty Images/Bongarts/S. Franklin

Mainz dreht Spiel gegen Frankfurt

Der FSV Mainz 05 ist nach dem 4:2 (0:1)-Sieg gegen Eintracht Frankfurt so gut wie gerettet. Die Mainzer haben als Tabellen-13. ebenso wie der 14., der FC Augsburg, und Wolfsburg zwar auch nur 37 Punkte auf dem Konto, aber die eindeutig beste Tordifferenz der drei Teams. Mainz war im Derby gegen Frankfurt bereits in der ersten Hälfte die tonangebende Mannschaft, doch das erste Tor schossen die Gäste: Branimir Hrgota traf aus fünf Metern ins lange Eck (42.). Der zweite Gegentreffer der Mainzer war ein kurioser: Torwart Jannick Huth bekam nach einer guten Parade den Ball nicht weg und schoss Haris Seferovic an die Hand, von dort landete das Leder zum 0:2 (50.) im Netz. Die Hausherren bewiesen Moral und drehten die Partie. Innerhalb von zwei Minuten schafften sie den Ausgleich. Erst verkürzte Jhon Cordoba mit einem schönen Schuss aus halbrechter Position (60.), dann traf Stefan Bell per Kopfball zum 2:2 (62.). Und das Team von Trainer Martin Schmidt gab sich damit noch nicht zufrieden. Yoshinori Muto mit einem Kopfball (76.) und Pablo De Blasis per Foulelfmeter (90.+3) sorgten für den 4:2-Endstand. 

Letztes Spiel für Bayer-Trainer Korkut

Den Klassenerhalt noch nicht ganz gesichert hat der FC Augsburg trotz des 1:1 (1:1) gegen Borussia Dortmund, während Bayer Leverkusen nach dem 2:2 (0:1) gegen den 1. FC Köln das rettende Ufer erreicht hat. Die Augsburger gingen durch ein Abstaubertor von Alfred Finnbogason überraschend in Führung (39.). Der BVB antwortete prompt. Pierre-Emerick Aubameyang glich mit einem Schuss aus fünf Metern zum 1:1 (32.) aus. Es war der 29. Saisontreffer des Dortmunder Torjägers.

Pyrotechnik im Kölner Block. Foto: Getty Images
Pyrotechnik im Kölner BlockBild: Getty Images/Bongarts/D. Mouhtaropoulos

Beim rheinischen Derby brachte Milos Jojic  Köln in Führung, sein Fernschuss wurde von Bayer-Verteidiger Tin Jedvaj abgefälscht, keine Chance für Torwart Bernd Leno. FC-Verteidiger Lukas Klünter erhöhte nach schönem Alleingang mit seinem erstes Bundesliga-Tor (49.) sogar auf 2:0 für die Gäste. Doch dann traf auch Bayer 04: Stefan Kießling verkürzte per Kopfball zum 1:2 (60.), Joel Pohjanpalo gelang ebenfalls per Kopf der verdiente Ausgleich (71.). Leverkusen kann nicht mehr auf den Relegationsplatz abrutschen. Trainer Tayfun Korkut, der nur einen Vertrag bis Saisonende hatte, werde in der nächsten Spielzeit nicht mehr auf der Bayer-Bank sitzen, verkündete Geschäftsführer Michael Schade nach dem Derby.

Torefestival in Leipzig

Ein tolles Spitzenspiel mit neun Toren lieferten sich RB Leipzig und der FC Bayern. Der schon feststehende Vizemeister unterlag dem Meister mit 4:5 (2:1). Kurz nach dem Anpfiff wurden die Bayern kalt erwischt. Nach einem schnellen Angriff der Leipziger flankte Emil Forsberg von links und Marcel Sabitzer vollstreckte freistehend per Kopf zum 1:0 (2.). Die beiden nächsten Treffer fielen vom Punkt. Zunächst verwandelte Robert Lewandowski einen umstrittenen Handelfmeter zum Ausgleich für die Bayern (17.), dann traf Timo Werner per Foulelfmeter zum 2:1 für Leipzig (29.). Auch die zweite Hälfte begann mit einer kalten Dusche für die Münchener. Yussuf Poulsen zog von der Strafraumgrenze ab, sein abgefälschter Schuss landete zum 3:1 (47.) im Netz. Und das Spektakel ging weiter. Zunächst schaffte Thiago mit einem Kopfball aus kurzer Entfernung den Anschlusstreffer (60.), doch Werner stellte wieder den Zwei-Tore-Abstand her, als er Bayern-Torwart Tom Starke aus spitzem Winkel zum 4:2 (65.) tunnelte. Dann der Schlussspurt der Bayern: Lewandowski gelang nach einem Lattenknaller von Arjen Robben per Kopf der dritte Treffer der Münchener (84.). Für den Polen war es das 30. Saisontor, mit dem er die alleinige Führung in der Bundesliga-Torjägerliste übernahm. Dann zirkelte David Alaba aus gut 20 Metern einen Freistoß zum 4:4 (90.+1) in den Winkel. Und schließlich erzielte Robben nach einem Solo sogar noch den Siegtreffer für den Meister (90.+5).

1. Bundesliga 33. Spieltag | RB Leipzig vs. Bayern München - Ancelotti & Robben
Ein Küsschen von Trainer Carlo Ancelotti für Matchwinner Arjen RobbenBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Starke Hoffenheimer

Der Tabellenvierte 1899 Hoffenheim schloss nach Punkten zum Dritten Borussia Dortmund (beide 61 Zähler) auf - mit einem 5:3 (3:0)-Erfolg bei Werder Bremen. Die klar überlegenen Hoffenheimer machten bereits in der ersten Hälfte alles klar. Adam Szalai (7.) mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze, Andrej Kramaric (11.) aus sieben und Steven Zuber (40.) aus 15 Metern trafen für die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann. Auch in der zweiten Hälfte zunächst kein anderes Bild: Kramaric mit seinem zweiten Treffer (49.) und Ermin Bicakcis per Kopf (52.) erhöhten auf 5:0. Dann schien der Torhunger der Gäste gestillt zu sein. Theodor Gebre Selassie (59.), Philipp Bargfrede aus sieben Metern (86.) und Robert Bauer erzielten noch drei Tore für Werder.  

Beste Europacup-Chancen für Hertha

Hertha BSC sammelte beim 2:0 (2:0)-Erfolg bei Schlusslicht Darmstadt 98 wichtige Punkte im Kampf um ein Europa-League-Ticket. Die bereits als Absteiger feststehenden Darmstädter hatten ihren Fans im letzten Heimspiel noch einmal ein Spektakel versprochen. Doch das Spiel machten die Berliner. Salomon Kalou (14.) und Jordan Torunarigha (28.) sorgten schon in der ersten Hälfte für eine aus Sicht der Hertha beruhigende Führung, die auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr in Gefahr geriet. Berlin steht jetzt mit 49 Punkten auf dem fünften Tabellenrang vor Freiburg (48) und Köln (46).

Wenn Sie noch einmal in den dramatischen vorletzten Bundesliga-Spieltag eintauchen wollen, können Sie hier im DW-Liveticker nachlesen.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter