Inflation: Schreckgespenst und Versuchung (08.10.2012)
8. Oktober 2012Der EFSF wurde heute durch den ESM abgelöst, eine dem IWF vergleichbare IFI. Mit dieser Buchstabensuppe könnte man beschreiben, was heute in Luxemburg an den Start ging: Der Europäische Stabilitätsmechanismus, der eine Internationale Finanzinstituion wie der Internationale Währungsfonds ist, hat heute seine Arbeit aufgenommen. Wir beschreiben, was sich nun ändern wird beim Kampf gegen die Krise.
Ein Mittel, den Schuldenberg abzuschmelzen, ist Inflation. Geldentwertung mindert nämlich auch die Verpflichtungen. Aber hauptsächlich, und das lässt den Sparer schlecht schlafen, vernichtet es das Gesparte. Aber für Politiker ist die Inflation schon recht verführerisch: Wenn die Schulden wachsen und wachsen, dann braucht man doch nur die Gelddruckmaschine anzuwerfen und alles wäre wieder gut. Oder nicht?
In Tokio treffen sich in dieser Woche Vertreter von IWF und Weltbank zu ihrem Jahrestreffen. Auch dort steht die Schuldenkrise ganz oben auf der Tagesordnung. Beim diesjährigen Gipfeltreffen wird sich ein Trend fortsetzen, der schon seit ein paar Jahren zu beobachten ist: Den Schwellenländern kommt im internationalen Finanzgefüge eine immer wichtigere Rolle zu.
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann