1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Industrie verliert in Europa an Bedeutung

25. September 2013

Die Europäische Kommission warnt: Seit der Jahrtausendwende ist die Industrieproduktion in Europa zurückgegangen. Grund seien steigende Strompreise und erschwerter Kapitalzugang.

https://p.dw.com/p/19oZQ
Eisenbahnbrücke in Rendsburg (Foto: #53891797 - © motorradcbr)
Bild: Fotolia/motorradcbr

Europas Industrie habe unter der Schuldenkrise gelitten - so EU-Industriekommissar Antonio Tajani. Noch im Jahr 2000 hatte die Industrie mehr als 18 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union beigetragen. Vor einem Jahr waren es noch 15,5 und nun sind es laut einem Bericht der EU-Kommission nur noch 15,1.

Als Gründe sehen die EU-Experten die steigenden Energiepreise und den schwierigen Zugang zu Finanzmitteln. Trotz der zaghaften Anzeichen für eine Besserung der europäischen Wirtschaft gehe die Industriebasis weiter verloren, so Tajani. Die Eurozone war lange in einer Rezession. Erst im zweiten Quartal dieses Jahres ist das Bruttoinlandsprodukt in den 17 Euro-Ländern wieder gewachsen. Als besorgniserregend bezeichnete die Kommission in ihrem Bericht die Produktivität in Europa. Diese habe wieder nachgelassen und schneide nun schlechter ab als die US-Industrie.

Deutschland oben auf

Deutschland liegt mit seinem Anteil der Industrieproduktion an der Wirtschaftsleistung nach Kommissions-Angaben mit 23 Prozent in der EU-Spitzengruppe.

Durch seine Konzentration auf technologie- und kapitalintensive Zweige habe die Industrie ein hohes Maß an Wettbewerbsfähigkeit erreicht. "Jedoch müssen große Anstrengungen unternommen werden, um die Position auch mittel- und langfristig zu halten", schreibt die Autoren. In anderen Staaten ist der Anteil der Industrieproduktion wesentlich geringer. Beim Schlusslicht Zypern sind es sechs Prozent, in Griechenland und Frankreich etwa zehn. Im Herbst möchte die Kommission eine neue industriepolitische Initiative vorstellen. Und kommenden Februar sollen sich die Staats- und Regierungschefs auf einem EU-Gipfel dem Thema widmen.

nm/gmf (afp, dpa)