Indien - Land der Steuerhinterzieher
Nun zwang die Justiz die Regierung zur Herausgabe der Namen. Kaum einer bereut oder schämt sich, schließlich ist die Steuerhinterziehung fast zum Volkssport geworden. Klein fängt es an, erzählt Vijyant. Er hat gerade ein Haus gekauft und umgerechnet 100.000 Euro gezahlt. 25 Prozent der Summe musste er in bar auf den Tisch legen, sonst wäre das Geschäft gar nicht zu Stande gekommen. Das Bargeld wird der Verkäufer nie versteuern und schon ist neues Schwarzgeld entstanden. Fast jedes Geschäft in Indien läuft so. Jährlich kommen 400 Millionen Euro Schwarzgeld dazu. Vieles landet irgendwann auf Konten im Ausland. Indiens Polizei schätzt, dass ihre Landsleute rund 400 Milliarden Euro in den globalen Steuerparadiesen geparkt haben.
Autor: Oliver Feldforth