1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Erlebnisse

In unmittelbarer Nähe des Deutschen Auswandererhauses hat die neueste Touristenattraktion an der Nordsee eröffnet: das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost. Die interaktive Wissenschaftsschau hat es in sich.

https://p.dw.com/p/IevF
Ein Mann schaut im Klimahaus Bremerhaven in einen künstlichen Sternenhimmel (Foto: AP)
Künstlicher Sternenhimmel im Klimahaus BremerhavenBild: AP

Es gibt ganz verschiedene Arten, in Schweiß auszubrechen. Im Klimahaus Bremerhaven 8° Ost spürt man trotz 35 Grad Celsius die Wüstenhitze in Niger erst langsam durch die Poren dringen. Im Regenwald von Samoa dagegen schlagen einem die Dunstschwaden sofort entgegen. Und in der tropischen Schwüle Kameruns fließt der Schweiß in Strömen, trotz der moderaten 30 Grad.

Von der Alm in die Antarktis

Zwei Mädchen gehen im Klimahaus Bremerhaven in einem Ausstellungsraum über eine Hängebrücke (Foto: AP)
Ausstellungsraum mit Hängebrücke - auch das gibt es im KlimahausBild: AP

Auf 11.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind die Klimazonen der Erde in Bremerhaven simuliert. Die Besucher werden auf 15 Ebenen zu einer Alm in der Schweiz geführt, nach Sardinien, in die Halbwüste Sahelzone, nach Kamerun, Samoa, in die Antarktis, nach Alaska und ins Wattenmeer. Kulissenbauer haben dafür detailgetreue Szenarien nachgebaut. Während der Reise entlang des 8. Längengrades kann man zudem den Duft einer Kräuterwiese schnuppern - oder es regnen lassen. Nach ihrer Rückkehr sind die Besucher eingeladen, ihre persönliche "Klimabilanz" zu ziehen und Strategien zum Energiesparen im Alltag zu entwerfen.

Partner präsentieren Forschungsergebnisse

Die Betreiber rechnen damit, dass die Präsentation in dem futuristischen Bau aus Glas jährlich rund 600.000 Besucher anzieht. An einem Spitzentag, etwa in den Sommerferien, werden bis zu 5000 Besucher erwartet. Ein Partner des Klimahauses ist das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), das für die Schau viele Exponate zur Verfügung gestellt hat. In Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern soll die Ausstellung fortlaufend mit den neusten Forschungsergebnissen aktualisiert werden.

Filme statt Schautafeln

Das Klimahaus in Bremerhaven von außen (Foto: AP)
Das Klimahaus erwartet jährlich rund 600.000 BesucherBild: AP

Die Reise entlang des 8. Längengrades hat nach Angaben von Klimahaussprecher Wolfgang Heumer tatsächlich stattgefunden. Ein Team hat die Tour gemacht, sich mit den Menschen unterhalten und insgesamt sechs Stunden Dokumentarfilm gedreht, der nun statt sperriger Schautafeln die Reise auf allen Stationen erläutert. Neben der Reise gibt es in der umfassenden Ausstellung drei weitere Komponenten, die für das Thema Klimawandel sensibilisieren sollen. Sie sollen unter anderem an Experimenten zeigen, welche Handlungsweisen Ursache für globale Wetterphänomene sind, die Klimageschichte darstellen und auch die eigene Rolle im Klimapuzzle aufzeigen.

Hoffen auf den Lerneffekt

Mit Regenwasser in der Toilettenspülung, Bio-Produkten in der Gastronomie und weiteren Maßnahmen bemüht sich das Klimahaus, selbst Energie einzusparen. Doch 350 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß gehen trotzdem auf das Konto eines jeden Besuchers. Eine Anreise mit dem Auto allerdings belastet die Klimabilanz um ein Vielfaches. Um auch das auszugleichen, hoffen die Ausstellungsmacher auf den Lerneffekt, der den Alltag der Besucher für die Zukunft verändern soll. (pg/fg/dpa/KNA/epd)