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Impfkampagne gegen Ebola im Kongo gestartet

21. Mai 2018

Es ist bereits der neunte Ausbruch der Viruskrankheit in dem zentralafrikanischen Land in 40 Jahren. Doch die WHO gibt sich optimistisch. Von der Ausrufung eines Notstands will sie - noch - nichts wissen.

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Auch eine wirksame - und einfache - Maßnahme gegen die Ausbreitung des Ebola-Virus: Händewaschen (Foto: Reuters/K. Katombe)
Auch eine wirksame - und einfache - Maßnahme gegen die Ausbreitung des Ebola-Virus: HändewaschenBild: Reuters/K. Katombe

Im Kampf gegen den Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo hat eine gezielte Impfkampagne mit einem experimentellen Impfstoff begonnen. Dies teilte der Leiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in Genf mit. Rund 600 Menschen - vor allem Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen und Personen, die mit Infizierten in Kontakt waren - sollen dem kongolesischen Gesundheitsministerium zufolge geimpft werden. Bislang sind 21 Fälle des gefährlichen Virus im Nordwesten des Landes bestätigt worden.

Deutschland gibt fünf Millionen Euro als Soforthilfe 

Ebola-Ausbruch im Kongo

Allerdings sei man heute besser gewappnet, diesen Ausbruch zu bekämpfen, als noch 2014, sagte Tedros. Damals starben bei einer verheerenden Ebola-Epidemie in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 11.000 Menschen. Aufgrund der schnellen Reaktion der WHO, von "Ärzte ohne Grenzen", Rotem Kreuz und anderer Partner sei es bisher nicht nötig gewesen, den Ebola-Ausbruch im Kongo als einen internationalen Gesundheitsnotstand einzustufen, sagte Tedros zum Auftakt der Weltgesundheitsversammlung in Genf.

Deutschland erklärte seine Unterstützung für den Kampf gegen den Ebola-Ausbruch im Kongo. "Wir müssen unbedingt verhindern, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland stelle daher der WHO kurzfristig fünf Millionen Euro zur Soforthilfe zur Verfügung.

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus (Foto: Reuters/D. Balibouse)
Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom GhebreyesusBild: Reuters/D. Balibouse

Bislang geht das Gesundheitsministerium in dem zentralafrikanischen Land von 46 möglichen Fällen aus. In 21 Fällen wurde das Virus nachgewiesen, in 21 hielten die Behörden die Ebola-Infektion für wahrscheinlich, in 4 weiteren Fällen für möglich. 26 Menschen sind bereits an Symptomen gestorben, die mit Ebola einhergehen, darunter Fieber und Blutungen.

Erstmals Ebola-Virus in einer Stadt festgestellt

Zwar ist dies bereits der neunte Ebola-Ausbruch im Kongo in den vergangenen 40 Jahren. Allerdings ist das Virus nun zum ersten Mal in einer Stadt festgestellt worden. Vier Ebola-Fälle sind laut Gesundheitsministerium in Mbandaka am Kongo-Fluss mit rund 1,2 Millionen Einwohnern eingetreten.

Ein Besucher muss sich beim Verlassen der Zentralklinik in der Stadt Mbandaka die Schuhe desinfizieren lassen (Foto: Reuters/K. Katombe)
Ein Besucher muss sich beim Verlassen der Zentralklinik in der Stadt Mbandaka die Schuhe desinfizieren lassenBild: Reuters/K. Katombe

Die WHO verschärfte daher ihre Risikowarnung für eine Ausbreitung im Kongo am Freitag auf "sehr hoch". Dass sich das Virus auch außerhalb der betroffenen Region in Afrika ausbreitet, hält sie aber bislang für eher unwahrscheinlich.

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. Die Krankheit gilt vielen als besonders schreckenerregend, weil sie leicht übertragbar ist und rasch zum Tod führen kann. Bei den bisherigen Ausbrüchen der Krankheit starben zwischen 25 und 90 Prozent der Infizierten.

sti/stu (dpa, epd)