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Immer mehr Tote im Bürgerkrieg

10. August 2013

In den zweieinhalb Jahren seit Beginn des Aufstandes gegen das autoritäre Assad-Regime sind in Syrien mindestens 106.000 Menschen getötet worden. Die Luftwaffe fliegt blutigen Angriff.

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Feuerball nach einer Explosion über der Stadt Homs (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Nach einer neuen Dokumentation der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter sind seit März 2011, dem Beginn der Proteste gegen Präsident Baschar al-Assad, 106.423 Menschen getötet worden. Nach den Recherchen der Organisation, die ihren Sitz in London hat, starben 53.851 Zivilisten, unter ihnen 5553 Kinder. Die Zahl der getöteten Soldaten der Regierungstruppen gaben die Menschenrechtler mit 26.853 an. Zudem wurden 17.564 Todesfälle auf Seiten der regimetreuen Milizen dokumentiert. Die Zahl der Toten sei wahrscheinlich noch deutlich höher, da weder die Armee noch die Rebellen belastbare Angaben zur Zahl der Getöteten aus ihren Reihen machten, teilten die Beobachter weiter mit. Auch die UN gehen von rund 100.000 Bürgerkriegsopdern in Syrien aus.

Die Menschenrechtler berichteten zudem von mehreren Angriffen auf Rebellen-Dörfer durch die syrische Armee. Bei einem schweren Angriff der Luftwaffe des Regimes auf ein sunnitisches Dorf in den Dschabal-Akrad-Bergen am Mittelmeer in Assads Heimatprovinz Latakia wurden von einem Hubschrauber aus 13 Zivilisten getötet, darunter sieben Kinder. Bei einer weiteren Attacke starben in der Stadt Salma mehr als 20 Menschen. Nach Oppositionsangaben war die Hälfte von ihnen Zivilisten.

Nach Ansicht der Menschenrechtsbeobachter versucht das Regime offenbar ein weiteres Vorrücken der Rebellen in der Region mit Bombenangriffen zu stoppen. Latakia ist ein Hauptsiedlungsgebiet der religiösen Minderheit der Alawiten, der auch Assad angehört. Die Regierungstruppen sind in der Region seit Wochen in der Defensive. Die überwiegend sunnitischen Aufständischen haben in diesem Monat mehrere Alawiten-Orte eingenommen und dabei Hunderte Menschen getötet.

Regimekritische syrische Medien verbreiteten derweil neue Erkenntnisse zu dem fehlgeschlagenen Attentat auf Assad am Donnerstag in Damaskus. Danach wurden Leibwächter des Machthabers bei den Mörserattacken auf seinen Fahrzeug-Konvoi getroffen. Die Website "Zaman al-Wasl" meldete, drei namentlich bekannte Offiziere würden seither im Al-Schami-Krankenhaus in Damaskus behandelt. Anwohner in dem Innenstadtviertel, das zwischen Assads Haus und einer Moschee liegt, zu der er an dem Donnerstagmorgen fuhr, berichteten, sie hätten insgesamt zwölf Explosionen gehört. Zumindest einige Granaten hätten ihr Ziel völlig verfehlt. Die Regierung hatte den Angriff dementiert.

Demonstrative Bilder von Assad

wl/mak (dpa,rtr, afp)