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Immer mehr Iraker leben in Armut seit dem Saddam-Sturz

25. Januar 2006
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Seit der Entmachtung des ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein leben im Irak mehr Menschen unter der Armutsgrenze als zuvor. Fast ein Fünftel der Bevölkerung sei von Armut betroffen, teilte die Abteilungsleiterin Leila Kasem vom irakischen Arbeitsministerium am Mittwoch (25.1.2006) in Bagdad mit. Dies habe eine Untersuchung ergeben, die das Ministerium zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und dem UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) durchgeführt hatte. "Rund zwei Millionen irakische Familien leben unter der Armutsgrenze, die durch internationale Kriterien festgelegt ist und einen Dollar (81 Eurocent) pro Tag und Kopf beträgt."

Die Abteilungsleiterin für Sozialangelegenheiten erklärte die hohe Zahl der Armen damit, dass die Arbeitslosigkeit im Irak seit Saddam Husseins Entmachtung im Frühjahr 2003 zugenommen habe, Gewalt herrsche und etliche Ministerien und staatliche Unternehmen aufgelöst worden seien. "Die Zahl der Menschen, die von unserem Ministerium Sozialleistungen beziehen, ist winzig im Vergleich zu den vielen, die bedürftig sind", sagte Kasem. Derzeit bezögen im ganzen Land nur 171.000 Familien Sozialleistungen. Nach dem irakischen Sozialgesetz von 1980 beträgt die Sozialhilfe etwa 40.000 bis 50.000 Dinar (24 bis 28 Euro) im Monat; sie soll aber auf 70.000 bis 120.000 Dinar angehoben werden.