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Im Tunnellabyrinth verirrt

22. Januar 2005
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Ein Franzose ist 35 Tage orientierungslos in einer unterirdischen Champignonzüchterei herumgeirrt, bevor er dank dreier Schüler in letzter Minute gerettet wurde. Von Depressionen geplagt, habe Jean-Luc Josuat-Verges nur einige Zeit alleine sein wollen, berichtet die Zeitung "Depeche du Midi". Er sei am 18. Dezember zu der verlassenen Champignonzucht von Madiran gefahren und mit Whisky und Oblaten in das Tunnellabyrinth eingedrungen. Dort habe er sich schnell verlaufen.

Ohne Licht und ohne Handyempfang irrte der Mann in den feuchten Stollen herum. Vor Hunger aß er schließlich sogar Erde und kaute aufgeweichtes Holz. Währenddessen suchten seine Familie und die Polizei vergeblich nach ihm.

Seine Rettung verdankte der Mann schließlich dem Streik der französischen Lehrer: Drei Schüler nutzten die unverhoffte Freizeit, um die ehemalige Pilzzucht zu erkunden und entdeckten den verlassenen Geländewagen des Vermissten. Die alarmierte Gendarmerie fand den völlig abgemagerten und entkräfteten Mann schließlich nach einem Großeinsatz. "Ich habe geglaubt, eine Mumie erhebt sich vor mir", sagte einer der Beamten.