1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Im Sog der US-Aktien schwächer

Rolf Wenkel22. Februar 2002

Dem deutschen Aktienmarkt fehlt es mal wieder an eigener Dynamik, und in solchen Fällen schaut man auf die Vorgaben aus den USA - und die waren nicht gut.

https://p.dw.com/p/1sOG
Muss die Deutsche Post Steuern nachzahlen?Bild: AP

Der Leitindex DAX steht folgerichtig im Minus, am Mittag stand er bei 4751 - ein Minus von knapp 100 Punkten oder zwei Prozent, und der Nemax 50 Index am Neuen Markt verliert 22 Punkte oder 2,3 Prozent auf 959 Zähler.

Technologiewerte und Deutsche Post tendierten schwach

Belastet wurde der DAX durch die schwachen Technologiewerte: Aktien des Chipherstellers Infineon gaben 3,2 Prozent nach. Papiere des Elektronikkonzerns Siemens verbilligten sich um 2,90 Prozent auf 63,14 Euro. Titel des Softwareherstellers SAP lagen bei 149,99 Euro - ein Minus von 3,2 Prozent. EPCOS büßten 2,4 Prozent auf 40,30 Euro ein. Damit folgten die Titel dem schwachen Trend an der Wall Street. Dort hatten die Technologiewerte am Donnerstag teilweise heftige Verluste erlitten, nachdem der weltgrößte Chiphersteller Intel von der Bank of America herabgestuft worden war.

Aktien der Deutschen Post verloren 2,7 Prozent auf 14,45 Euro. Die Deutsche Post AG muss sich nach einem Bericht der Bild-Zeitung auf massive Steuernachzahlungen einstellen. Angeblich wollen die nordrhein-westfälischen Finanzbehörden von der Post fast eine Milliarde Euro für nicht abgeführte Mehrwertsteuer in den Jahren 1998 und 1999 verlangen.

Chemietitel gut behauptet

Gegen den allgemeinen Trend können sich Chemietitel ganz gut behaupten. Händler sagen, das läge an den guten Zahlen und dem positiven Ausblick, den der niederländische Chemie- und Pharmakonzern Azko Nobel gegeben hat. Während der DAX mit zwei Prozent im Minus liegt, stehen Bayer nur ein Prozent, BASF 0,3 und Degussa nur 0,4 Prozent im Minus.

Vorgaben aus den USA und Japan

In den USA haben die Aktien gestern lange Zeit im Plus gelegen, bis einige negative Analystenkommentare zu verschiedenen Unternehmen zu einem Stimmungsumschwung führten. Der Dow Jones verlor 106 Punkte oder 1,1 Prozent auf 9834 Zähler, der Nasdaq war mit einem Minus von 59 Punkten oder 3,3 Prozent auf 1716 Zähler weitaus stärker betroffen.

Die Börse in Tokio hat sich dagegen von den Vorgaben aus den USA überhaupt nicht beeindrucken lassen, nach dem sagenhaften Anstieg von über vier Prozent am Vortag ging die Party heute mit gebremsten Schaum weiter, der Nikkei Index legte 61 Punkte oder 0,6 Prozent zu auf 10.356 Zähler.

Euro

Der Euro hat sich etwas erholen können, in New York wurde er gestern mit 87,03 amerikanischen Cents gehandelt, in Tokio ebenfalls mit 87,03 und in Frankfurt zur Stunde mit 87,04.