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Terror wie in den schlimmsten Jahren

17. Mai 2013

Die irakische Regierung scheint immer hilfloser bei der Bekämpfung des politisch-religiös motivierten Terrors. Bei einer Serie von Anschlägen nach dem Freitagsgebet starben landesweit mindestens 75 Menschen.

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Nach dem Anschlag in Bakuba (Foto: picture alliance/AP/Adem Hadei)
Bild: picture-alliance/AP

Allein durch die Explosion einer Autobombe vor einer Moschee in der Stadt Bakuba kamen mindestens 38 Menschen ums Leben. Das berichteten Polizisten und Krankenhausärzte in der Stadt nordöstlich von Bagdad. Ihren Angaben zufolge erlitten mehr als 55 Menschen Verletzungen. Der Sprengsatz detonierte in einem geparkten Fahrzeug, als die Gläubigen nach dem Freitagsgebet aus der sunnitischen Sarija-Moschee strömten.

Etliche Todesopfer gab es bei zwei Autobombenanschlägen in Bagdad. Mindestens 20 Menschen starben zudem bei der Detonation eines am Straßenrand deponierten Sprengsatzes in der Nähe eines Geschäftszentrums in der Stadt Amariya westlich von Bagdad. Dabei wurden 45 Menschen verletzt, wie der Sender Sumeria TV berichtete. Damit war der Freitag der blutigste Tag im Irak seit acht Monaten.

Schiiten und Sunniten zerstritten

Im Irak hat die Gewalt seit Beginn der Protestwelle der sunnitischen Opposition gegen die schiitisch dominierte Regierung von Ministerpräsident Nuri al Maliki im Januar immer weiter zugenommen. Inzwischen hat die Zahl der Anschläge fast wieder das Niveau der dunklen Zeit zwischen 2006 und 2008 erreicht, in der im bewaffneten Konflikt unter den islamischen Glaubensrichtungen zehntausende Menschen starben. Nach UN-Angaben wurden im Irak allein im April mehr als 700 Menschen bei Terrorakten getötet worden. Derart hohe Opferzahlen innerhalb eines Monats hatte es seit 2008 nicht mehr gegeben.

Demonstration im Irak(Foto: picture alliance/AP/Nabil Al-Jurani)
Die Wut der Sunniten auf die schiitisch dominierte Regierung eskaliertBild: picture-alliance/AP

Auch an diesem Freitag demonstrierten in Falludscha und Samarra nach dem islamischen Gebet wieder zahlreiche Angehörige der sunnitisch-arabischen Minderheit gegen Al-Maliki. In Samarra wurde der Protest von sunnitischen Geistlichen angeführt.

qu/uh/kle (dpa,afpf, rtre, ape)