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IISS: Westen fällt in Militärtechnik zurück

10. Februar 2016

Drohnen, Cyber-Waffen und dergleichen mehr - bei diesen Gattungen haben die USA & Co nach Einschätzung des renommierten Londoner Instituts die Nase nicht mehr so weit vorn wie ehedem bei konventionellen Waffen.

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Deutschland US-Riesen-Drohne Global Hawk (Foto: picture-alliance/dpa/Northrop Grumman)
Auch die US-Drohne Global Hawk kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der westliche Technologievorsprung abnimmtBild: picture-alliance/dpa/Northrop Grumman

Die Überlegenheit des Westens in der Militärtechnologie lässt nach. Das ist die Kernaussage des neuen Jahresberichts über die globalen militärischen Kräfteverhältnisse vom Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS) in London. Demnach sind es vor allem China und Russland, die bei der "Entwicklung und Verwendung fortgeschrittener militärischer Fähigkeiten zunehmend aktiv" sind. Auch in der Golfregion könnten sich - nach der Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran - auch Veränderungen im militärischen Gleichgewicht ankündigen, sollte sich Teheran zu einer Modernisierung seiner Waffensysteme entscheiden.

"Früher hatten wir den Eindruck, dass die westlichen Staaten bei Technologien an der Spitze lagen", sagte IISS-Leiter John Chipman bei der Vorlage des Berichts. Der technologische Abstand werde aber kleiner. Im 21. Jahrhundert gehe es nicht mehr nur um Flugzeuge, Panzer und Kriegsschiffe, wenn von Militärtechnologie die Rede sei, sondern auch um Cyber-Sicherheit, Cyber-Waffen und Drohnen.

Bei Ausgaben USA immer noch vorn

Insgesamt seien Komplexe militärische Technologie wie etwa Marschflugkörper und unbemannte Drohnen in den vergangenen Jahren mehr Ländern zugänglich geworden als bisher. Komplizierte Rüstungstechnologie werde zudem zunehmend im Privatsektor entwickelt und nicht länger in staatlich finanzierten Forschungseinheiten. Somit sei es für Regierungen auch schwieriger geworden, die Verbreitung dieser Technologien im Auge zu behalten.

Bei den Militärausgaben nehmen die USA indes noch immer mit weitem Abstand den ersten Platz ein. Sie lagen 2015 laut IISS bei 597,5 Milliarden Dollar (528 Milliarden Euro). Danach kamen China mit 145,8 Milliarden Dollar, Saudi-Arabien mit 81,9 Milliarden Dollar, Russland mit 65,6 Milliarden Dollar und Großbritannien mit 56,2 Milliarden Dollar. Der Anteil der Militärausgaben am Bruttoinlandsprodukt in den USA fiel zwischen 2010 und 2015 von 4,63 Prozent auf 3,27 Prozent.

sti/bri (afp, dpa)