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"Ich kämpfe sauber“

20. August 2009

Ist es noch möglich, ohne Doping Medaillen zu erzielen? Ja, sagt Tyson Gay, der bei der Leichtathletik-WM in Berlin von Usain Bolt auf den zweiten Platz verwiesen wurde. Gay engagiert sich in den USA gegen Doping.

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US-Athlet Tyson Gay setzt auf Doping-freien SportBild: AP

"My victory - I compete clean", zu deutsch "Mein Sieg – Ich kämpfe sauber“, so heißt die Initiative, die vor einem Jahr ins Leben gerufen wurde. Zwölf US-Athleten erklärten sich damals zu diesem öffentlichen Bekenntnis gegen Doping bereit. Sie wollen Vorbild sein für andere und zwar nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten. Sie geben Blut- und Urintests in regelmäßigen Abständen ab. So entsteht ein Profil, bei dem jede Abweichung auffällt, und zwar nicht nur vor Wettkämpfen, sondern während des ganzen Jahres.

Der ewige Kampf gegen das schlechte Image

"Ich glaube einfach an Fairness, und außerdem würde mich meine Mutter umbringen", sagt der 26jährige Sprinter Tyson Gay im Werbevideo für die Aktion. Deswegen müsse er einfach ehrlich sein. Der Goldmedaillengewinner ist einer der Vorzeige-Athleten, die es satt haben, nicht nur gegen die Konkurrenten sondern auch gegen den allgegenwärtigen Dopingverdacht ankämpfen zu müssen. Genauso wie der 29jährige Zehnkämpfer Bryan Clay.

Leichtathletik Weltmeisterschaft 2009 200 m Männer
100 Meter in 9,58 Sekunden - viele fragten sich nach dem Weltrekord von Usai Bolt ob das ohne Doping geht.Bild: AP

Wegen einer Verletzung ist der sympathische Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele in Peking allerdings in Berlin nicht dabei. Er genießt derzeit zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn Sonne und Strand in Hawaii. Normalerweise trainiert er sechs Tage in der Woche, sechs bis sieben Stunden.

Aus Liebe zum Sport

Auch für Clay ist der Wettkampf ohne Drogen eine Frage der Moral. Im Zehnkampf, sagte er bei einem Besuch in Washington, gebe es wenig Doping und Betrug. Man würde den Sport und den Gegner respektieren. "Wenn Gewinnen zum Selbstzweck wird, ist das der Untergang eines Athleten. Wenn die Identität nur noch durch den Sieg bestimmt wird, dann begibt man sich auf gefährliches Gebiet. Wenn man gewinnen muss, um Freunde oder den Lebensstandard zu halten, dann läuft man Gefahr, falsche Entscheidungen zu treffen. Ich bin Zehnkämpfer nicht wegen des Geldes oder des Ruhms, sondern weil ich den Zehnkampf liebe.“

Wie schwer das saubere Image durchzuhalten ist, zeigt das Beispiel Michael Phelps. Der Rekord-Olympiaschwimmer hatte zwar nicht gedopt, musste aber zugeben, Marijuana geraucht zu haben, als ein entsprechendes Foto veröffentlicht wurde. Er wurde für drei Monate gesperrt und sein Bild fehlt inzwischen auf der Internetseite der Anti-Doping-Kampagne.

Autorin: Christina Bergmann
Redaktion: Mirjam Gehrke