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Lifestyle

Hypochondrie - eine ernste Krankheit

Hemma Jäger18. Oktober 2012

Wenn es mal irgendwo zwickt oder schmerzt, geraten manche Menschen sofort in Panik und vermuten Schlimmes, Krebs zum Beispiel. Und misstrauen dem Arzt, wenn der etwas Harmloses diagnostiziert. Menschen mit Krankheitsangst werden oft belächelt. Zu Unrecht, denn diese Angst kann das ganze Leben zerstören.

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Hypochondrie ist eine ernst zu nehmende psychische Störung. Die Betroffenen halten unbeirrbar an der Überzeugung fest, an einer schwerwiegenden Krankheit zu leiden, ohne dass eine solche Diagnose von Seiten des Arztes vorliegt. Am häufigsten ist die Angst vor bestimmten Krebserkrankungen. Männer und Frauen sind ungefähr gleich häufig von Krankheitsangst betroffen, alle Altersklassen sind vertreten. Menschen, die an Hypochondrie erkrankt sind, sind sich ihres übertriebenen und irrationalen Verhaltens oft sehr bewusst - können es jedoch nicht kontrollieren. Es gibt unterschiedliche Formen: Fürchtet sich der eine Patient wochenlang fast durchgehend vor einem bestimmten Leiden, kommen die Ängste bei anderen in Schüben. Treibt die Angst den einen regelmäßig ins Wartezimmer, gehen andere Betroffene nur sehr ungern zum Arzt - die Diagnose könnte ja den befürchteten Verdacht bestätigen. Gemeinsam ist fast allen Hypochondern, dass sie Jahre brauchen, bis sie erkennen, dass die Angst ihr Problem ist - nicht eine tödliche Krankheit. Die Gründe für den Ausbruch der Krankheit sind vielfältig. So bekommen Menschen, die auch in anderer Beziehung eher furchtsam sind, häufiger Krankheitsängste. Schlimme Erfahrungen in der Kindheit, Todesfälle und schwere Krankheiten in der Familie können Hypochondrie auslösen.