1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Huthis trotzen Bombardements im Jemen

5. April 2015

Saudi-Arabien bombardiert die schiitischen Rebellen im Jemen. Dennoch rücken die Huthis weiter vor. Können sich die Truppen von Präsident Hadi halten? Das Rote Kreuz darf endlich medizinische Hilfsgüter einfliegen.

https://p.dw.com/p/1F2vR
Huthi-Rebellen demonstrieren am 1. April gegen die saudischen Luftangriffe (Foto: AP Photo/Hani Mohammed)
Huthi-Rebellen demonstrieren am 1. April gegen die saudischen LuftangriffeBild: picture-alliance/AP Photo

Die schiitische Huthi-Miliz im Jemen (Archivbild) hat in der südlichen Hafenstadt Aden Truppen von Präsident Abed Rabb Mansur Hadi in die Defensive gedrängt. Trotz der Luftangriffe Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten nahmen die Rebellen den Sitz der Provinzverwaltung ein. Mit mehreren Armeeeinheiten, die dem früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh treu geblieben sind, seien sie in das zentrale Viertel Al-Moalla eingerückt, sagte ein örtlicher Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP.

Straße für Straße kämpften sich die Huthis in Aden voran. Die Metropole ist die letzte Bastion der Anhänger des amtierenden Präsidenten Hadi, der sich Ende März in die saudische Hauptstadt Riad abgesetzt hat. Einer der Kämpfer, die loyal zu ihm stehen, sagte, die Rebellen hätten Scharfschützen auf den Dächern postiert und schössen auf Passanten wie Gegner.

Huthis gegen Hadi

Aden ist die zweitgrößte Stadt des Landes. Wegen ihrer Lage nahe der Zufahrt zum Roten Meer ist sie von strategischer Bedeutung. Ihr Verlust wäre ein schwerer Schlag für Hadi, den das saudische Königshaus stützen will, während die Huthis mutmaßlich aus dem schiitisch dominierten Iran Hilfe erhalten.

Inzwischen deutet sich auf Seiten der Huthi-Rebellen eine grundsätzliche Bereitschaft zu Friedensgesprächen an. Voraussetzung sei allerdings ein Ende der Luftangriffe, teilte das führende Huthi-Mitglied Saleh al-Sammad der Nachrichtenangentur Reuters mit. Die Gespräche sollten von Parteien überwacht werden, die "keine aggressiven Positionen gegenüber dem jemenitischen Volk" einnähmen. Wer dies sein könnte, sagte Sammad nicht.

Russland verlangt Feuerpause

Saudi-Arabiens König Salman hatte sich zuvor bereit erklärt, mit den Konfliktparteien im Jemen zusammenzutreffen. Dies, so Salman, solle unter Schirmherrschaft des Golfkooperationsrates (GCC) geschehen. Fünf der sechs GCC-Mitglieder beteiligen sich an den Bombardements gegen die Huthis.

Russland hatte am Samstag im UN-Sicherheitsrat verlangt, die saudischen Luftangriffe zu unterbrechen, damit Ausländer in Sicherheit gebracht werden können und die Zivilbevölkerung medizinisch versorgt wird. Der Sicherheitsrat verabschiedete bisher jedoch keine Resolution. Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte gefordert, die Kampfhandlungen für 24 Stunden einzustellen.

Am Sonntag teilte das IKRK mit, es habe von der Koalition unter Führung von Saudi-Arabien die Erlaubnis erhalten, zwei Flugzeuge mit medizinischem Personal und Hilfsgütern nach Jemen zu schicken. Eine Sprecherin sagte, man hoffe, dass die Maschinen bereits am Montag in Sanaa landen könnten.

Von Sanaa gen Süden

Die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz lehnte die Forderungen nach einer humanitären Feuerpause zunächst ab. Erst einmal müssten die Bedingungen für Hilfslieferungen geschaffen werden, sagte der saudiarabische Brigadegeneral Ahmed Assiri. Hilfsgüter dürften nicht in die falschen Hände geraten, etwa in die der Huthi-Rebellen, erklärte der Sprecher der Militärallianz.

Am Freitag hatte die von Saudi-Arabien angeführte Koalition Waffen für die Kämpfer des Präsidenten in Aden abgeworfen. Auch in der Hauptstadt Sanaa wurden Einwohnern zufolge Kampfjets gegen die Huthi-Miliz eingesetzt. Seit dem 26. März fliegen die Saudis Angriffe gegen die Rebellen, die im Januar erst Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht hatten und anschließend weiter nach Süden vorgedrungen waren.

jj/kle (afp, rtr)