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Hurrikan "Patricia" verliert an Kraft

24. Oktober 2015

Der Rekord-Hurrikan "Patricia" hat in Mexiko bisher weniger Schäden angerichtet als befürchtet. Inzwischen wurde der Wirbelsturm von der stärksten Kategorie 5 auf 2 herabgestuft.

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Schwere Regenfälle in der Hafenstadt Manzanillo (Foto: ZUMA)
Schwere Regenfälle in der Hafenstadt ManzanilloBild: picture alliance / ZUMA Press

Einer der stärksten Wirbelstürme in der Geschichte Mexikos hat sich nach Erreichen des Festlandes in der Nacht abgeschwächt. Der Sturm "Patricia" werde jetzt nur mit der Kategorie 2 und damit als mäßig eingestuft, teilte das US-Hurrikanzentrum NHC mit. Zuvor habe "Patricia" an Land aber immer noch Windgeschwindigkeiten von 210 Kilometer pro Stunde erreicht. "Patricia" bewegte sich von der Pazifikküste in nord-nordöstlicher Richtung ins Landesinnere. Präsident Enrique Peña Nieto sagte am späten Abend in einer Fernsehansprache, die Schäden schienen laut den ersten Berichten geringer zu sein als bei einem solchen Hurrikan zu erwarten.

Infografik Hurrikan Patricia Verlauf (Freitag, 17:00 Uhr) Deutsch (Grafik: DW)

In der Hafenstadt Manzanillo im Bundesstaat Colima stürzten Bäume und Werbetafeln um. "Das Risiko ist weiterhin hoch", sagte Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong, nachdem der Wirbelsturm in der Bucht von Tenacatita auf Land getroffen war. "Schützen sie sich und folgen sie den Anweisungen des Zivilschutzes", schrieb Präsident Peña Nieto auf Twitter.

Der Wirbelsturm war der bisher stärkste Hurrikan überhaupt. Auf dem offenen Meer erreichte er als Kategorie-5-Hurrikan in den Böen Windgeschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometer pro Stunde, wie der mexikanische Wetterdienst mitteilte - ein Rekord. "Patricia" war damit noch stärker als der Supertaifun "Haiyan", der im November 2013 auf den Philippinen 7350 Menschen das Leben kostete. Als der Hurrikan bei der Stadt Emiliano Zapata auf die Küste traf, hatte er sich aber bereits leicht abgeschwächt mit Windgeschwindigkeiten von 270 Kilometer die Stunde. Über Land verlor er weiter an Fahrt. Schwere Schäden aus den Bundesstaaten Jalisco, Colima, Nayarit wurden zunächst nicht gemeldet, wie Zivilschutzchef Luis Felipe Puente sagte.

Flucht ins Landesinnere

Die mexikanischen Behörden riefen die Bevölkerung auf, Schutz in Notunterkünften zu suchen. Die Regierung verlegte zahlreiche Soldaten und Polizisten ins Gefahrengebiet. Im ganzen Land wurden Sammelstellen für Sachspenden und Lebensmittel eingerichtet.

In Erwartung des Sturms wurden am Freitag an der Pazifikküste die Häfen geschlossen, der Schulunterricht abgesagt und tausende Menschen in Sicherheit gebracht. Insgesamt leben in der betroffenen Region in Mexiko leben rund 400.000 Menschen, auch tausende ausländische Touristen hielten sich an der Küste auf. Zahlreiche Menschen flohen ins Landesinnere.

Mexiko Hurrikan Patricia Evakuierung
Anwohner evakuierter Gegenden kommen am Freitag an den Notunterkünften in der Universität Puerto Vallarta an (Foto: Reuters)Bild: Reuters/H. Romero

Die Vereinigten Staaten boten dem Nachbarland Mexiko angesichts des Supersturms Hilfe an. "Unsere Gedanken sind bei dem mexikanischen Volk. Katastrophenexperten von USAID (der Entwicklungshilfe-Agentur) sind vor Ort und bereit zu helfen", schrieb US-Präsident Barack Obama auf Twitter.

Im Ferienort Puerto Vallarta wurden rund 28.000 Touristen in Sicherheit gebracht, wie der Tourismusminister des Bundesstaates Jalisco, Enrique Ramos, der Zeitung "Excélsior" sagte. Der Großteil sei in Notunterkünften untergebracht worden. Rund 1200 Urlauber wurden demnach in die Provinzhauptstadt Guadalajara gebracht. Auch die Bewohner und Geschäftsleute der Region trafen Vorsorge und verkleideten die Fenster ihrer Häuser mit Holzplatten. Allerdings ließen Regen und Wind im Laufe des Tages in der Küstenstadt wieder nach.

Zivilschutzchef Puente rief die Bevölkerung auf, lose Gegenstände zu sichern, die "sich in Geschosse verwandeln könnten". Der Wetterdienst warnte vor einem Anstieg des Wasserspiegels, der zu starken Überflutungen führen könnte. In mehreren Bundesstaaten wurde mit Niederschlägen von bis zu 500 Millimetern und Erdrutschen gerechnet.

stu/wl (afp, dpa)