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Hurrikan "Matthew" auf dem Weg nach Norden

5. Oktober 2016

Nach Haiti und der Dominikanischen Republik hat der Hurrikan "Matthew" Kuba erreicht. In den südostlichen Küstenstaaten der USA bereiten sich die Menschen auf den Tropensturm vor. Es gilt der Notstand.

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Der Wirbelsturm der Kategorie 4 hat die Kuba erreicht (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/R. Espinosa

"Wir haben Wellen von drei bis vier Metern Höhe. Außerdem heftigen Regen und leichte Überschwemmungen", sagte der Leiter des Zivilschutzes der kubanischen Stadt Baracoa, Tony Matos. Nach ersten Berichten von staatlichen Medien gibt es keine außergewöhnlich starke Zerstörung. Die kubanischen Behörden hatten die Bevölkerung in der Küstenregion allerdings bereits seit Tagen auf den Wirbelsturm vorbereitet. Rund 1,3 Millionen Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die US-Streitkräfte zogen das Personal von der Militärbasis Guantánamo ab, das für den unmittelbaren Betrieb nicht benötigt wird.

Leicht abgeschwächt

 "Matthew" bewegt sich mit 13 bis 17 Kilometern pro Stunde nach Norden. Nach Angaben des US-amerikanischen National Hurricane Center liegt das Zentrum des Sturms nordwestlich von der östlichen Spitze Kubas. Die Windstärke hat demnach über Nacht leicht nachgelassen, sodass der Wirbelsturm von der zweithöchsten Kategorie vier auf drei herabgestuft wurde. Die Meteorologen warnen aber, dass sie solche Schwankungen erwartet hätten und es immer noch ein gefährlicher Sturm sei. Die Windgeschwindigkeit beträgt immer noch mehr als 200 Kilometer pro Stunde. Es ist der schlimmste Sturm in der Karibik seit fast einem Jahrzehnt.

Ein Auto fährt in Haiti über eine überschwemmte Straße (Foto: AP)
In Haiti hat "Matthew" Überschwemmungen und Zerstörungen hinterlassenBild: picture-alliance/AP Photo/D. Nalio Chery

Tote in Haiti und Dominikanischer Republik

Zuvor war "Matthew" über den Westen von Haiti und Teile der benachbarten Dominikanischen Republik hinweggezogen. Die wichtigste Brücke zwischen Haitis Hauptstadt Port-au-Prince und den Departments im Süden stürzte ein. Wie der Zivilschutz mitteilte, hat er Probleme, mit dem Süden zu kommunizieren, da Masten umgeknickt und Telefonleitungen beschädigt sind. Nach ersten Einschätzungen sind mehr als 1800 Häuser geflutet. Die Zahl werde noch steigen. Fünf Menschen kamen ums Leben. Für kommenden Sonntag sind in Haiti Präsidentenwahlen angesetzt. Sollte die Abstimmung wegen des Hurrikans abgesagt werden, sind Unruhen zu befürchten. Haiti ist politisch äußerst instabil, das Ergebnis der letzten Wahl wurde wegen Manipulationsvorwürfen annulliert.

In der Dominikanischen Republik wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes vier Personen getötet. Mehr als 20.000 Menschen mussten dort ihre Häuser verlassen.

Die Menschen an der US-Südostküste wappnet sich für den Hurrikan (Foto: Picture Alliance)
In den USA sorgen die Menschen vor und decken sich unter anderem mit Benzin ein Bild: picture alliance/Sun Sentinel/A.-B.Bennett

Die USA bereiten sich vor

"Matthew" sollte nach der Prognose des US-Hurrikan-Zentrums am Donnerstag die Bahamas streifen und am Freitag an der Ostküste des US-Bundesstaats Florida vorbeiziehen. In Florida und South Carolina sowie Teilen von Georgia und North Carolina verhängten die Behörden den Notstand. Die Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, rief die Bevölkerung in sämtlichen Küstenabschnitten dazu auf, sich mindestens 160 Kilometer weit ins Inland zu begeben. Die Evakuierungen könnten mehrere Stunden dauern. Die Gouverneurin empfahl: "Wenn Sie früh abreisen können, tun Sie das." US-Präsident Barack Obama sagte eine für Mittwoch geplante Wahlkampfveranstaltung in Florida ab. Er wollte sich stattdessen im Hauptquartier der nationalen Katastrophenschutzbehörde FEMA über die Vorbereitungen informieren.

ust/mak (afp, dpa, rtr)