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Hunderte US-Drohnen abgestürzt

21. Juni 2014

Die "Washington Post" untersuchte mehr als ein Jahr lang zehntausende Unfallberichte des US-Militärs. Das erschreckende Ergebnis: Es fallen erstaunlich viele unbemannte Flugzeuge vom Himmel.

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Drohne vom Typ RQ-1 Predator (Foto: dpa)
Noch in der Luft: eine Drohne vom Typ "RQ-1 Predator"Bild: picture-alliance/dpa

Seit dem Jahr 2001 sind weltweit schon mehr als 400 große Drohnen der US-Armee abgestürzt, wie die Zeitung "Washington Post" nun herausgefunden hat. Bei den insgesamt 418 größeren Unfällen kamen demnach keine Menschen zu Schaden, tödliche Vorfälle wurden in einigen Fällen jedoch nur knapp vermieden. So stürzte eine Drohne in unmittelbarer Nähe einer Grundschule im US-Bundesstaat Pennsylvania ab.

Die meisten Abstürze - nämlich 67 - ereigneten sich laut "Washington Post" in Afghanistan. In den USA waren es demnach 47, im Irak 41. Weitere Unfälle gab es unter anderem in Pakistan und Mali.

Sicher!?

Ursachen waren meist technische Defekte, schlechtes Wetter oder menschliches Versagen. Die USA, die Drohnen seit Jahren für Angriffe im Anti-Terror-Kampf und zur Überwachung einsetzen, haben die Maschinen auch für Flüge über bewohnten Gebieten stets als sicher eingestuft.

Die Zeitung, die für ihren Exklusivbericht mehr als 50.000 Seiten mit Unfallberichten auswertete, befasste sich nur mit Abstürzen großer unbemannter Angriffs- oder Überwachungsflugzeuge vom Typ Predator, Global Hawk, Reaper, Hunter oder Grey Eagle. Insgesamt verfügt die US-Armee noch über tausende kleine Drohnen.

Der "Washington Post"-Bericht erscheint vor dem Hintergrund einer möglichen Legalisierung von Drohnenflügen zu zivilen Zwecken. Die US-Bundesluftfahrtbehörde (FAA) prüft derzeit entsprechende Anträge. Bis zum Jahr 2018 sollen in den Vereinigten Staaten mehr als 7500 Miniflugroboter umherfliegen dürfen; für Dezember sind erste Tests in sechs US-Regionen geplant.

wa/gmf (afp, dpa)