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Hunderte Tote bei Massenpanik in Phnom Penh

23. November 2010

Das traditionelle Wasserfest in Kambodscha endet mit einer Katastrophe: Bei einer Panik in der Hauptstadt Phnom Penh starben mehr als 350 Menschen. Ministerpräsident Hun Sen spricht von der größten Tragödie seit Pol Pot.

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Menschenmenge (Foto: AP)
Das Wasserfest endete für einige Besucher tödlichBild: AP

375 Menschen sind ums Leben gekommen, als es am Montag (22.11.2010) auf einer Brücke in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh zu einer Massenpanik kam. 755 Menschen wurden verletzt. Das Unglück ereignete sich am dritten und letzten Tag des traditionellen Wasserfestes Bon Om Tuk.

Die genaue Unglücksursache ist unklar. Viele der Opfer hatten ein Konzert besucht und waren auf dem Rückweg über den Fluss Mekong. Eine Augenzeugin sagte der Nachrichtenagentur dpa, zum Zeitpunkt des Unglücks seien mehr als 1000 Menschen auf der Brücke gewesen. Als die Panik ausbrach, wurden hunderte von ihnen, die meisten davon Frauen, im Gedränge erdrückt oder sie ertranken im Fluss.

Untersuchungskommission ermittelt

Ministerpräsident Hun Sen nannte das Unglück die größte Tragödie seines Landes seit dem Ende des Regimes der Roten Khmer unter ihrem Anführer Pol Pot vor über 30 Jahren. Einen Anschlag schloss der Regierungschef aus. Im Fernsehen sprach er den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und bat um Entschuldigung. Er kündigte an, eine Kommission zur Untersuchung der Katastrophe einzusetzen. Der Unglückstag solle künftig ein Gedenktag werden.

Das Wasserfest ist ein Dank an den Fluss Mekong, der Kambodscha mit fruchtbaren Böden und Fisch versorgt und markiert das Ende der Regenzeit. Es ist eines der größten Veranstaltungen des Landes. Millionen Kambodschaner waren in den vergangenen Tagen in die Landeshauptstadt geströmt, um sich Konzerte, Feuerwerke und Bootsrennen anzuschauen.

Autor: Dirk Eckert (afp, rtr)

Redaktion: Gerhard Friese